Der nächste Jahrgang steht mit erwartbar 33.000 Jungen, die eine Lehrstelle suchen, vor der Tür.

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Die Folgen der Covid-Maßnahmenpakete inklusive Wirtschaftseinbruchs haben vor allem die Jungen mit Beschäftigungsverlust, Arbeitslosigkeit und Blockaden der Ausbildungswege hart getroffen. Für angehende Lehrlinge hat sich schnell eine Aussicht ins Nichts aufgetan. Der seit Juli gewährte Lehrlingsbonus (zwischen 2000 und 3000 Euro für jedes neue betriebliche Lehrverhältnis, vorerst gültig bis Ende Oktober) ist eine gute Sache. Deutschland übernimmt in dieser Woche ebendiese monetäre Motivation made in Austria für Firmen, damit sie weiter ausbilden. Wirtschafts- und Sozialministerium dürfen das durchaus als Applaus verstehen.

No-Future-Ausblick für Junge

Allerdings als ein Bravo für einen guten Anfang. Egal ob nun, wie Sozialministerin Aschbacher rechnet, rund 2700 Lehrstellen fehlen oder 8000, wie die SPÖ meint: Befristete Kopfprämien reichen nicht. Der nächste Jahrgang steht mit erwartbar 33.000 Jungen, die eine Lehrstelle suchen, vor der Tür. Wer die Ausbildungsgarantie ernst nimmt, muss zudem an die Lehre denken, wenn der Jobmarkt wenig hergibt. In jedem Fall darf jetzt weder beim Ausbau überbetrieblicher Lehrwerkstätten – für sogenannte schwierigere Jugendliche – noch bei Extramitteln im Arbeitsmarktservice gezögert werden. Staatsnahe Unternehmen und die öffentliche Verwaltung dürfen sich jetzt mit Vorreiterrollen auf die Bühnen stellen und besonders viele Ausbildungsplätze anbieten. No-Future-Ausblick für Junge führt uns aus keiner Krise. (Karin Bauer, 2.8.2020)