Damit auch weiterhin abwechslungsreiches Programm wie in den letzten 70 Jahren produziert werden kann, verlängert die ARD ihren Zuschuss, fordert aber gleichzeitig Unterstützung von Bund und Ländern.

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Die ARD verlängert ihren coronabedingten Produktionskostenzuschuss bis Ende August. 50 Prozent an Mehrkosten übernimmt die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt, um den von Ausfällen betroffenen Produktionsfirmen zu unterstützen. Ursprünglich war die Maßnahme bis Ende Juli geplant. Wie Meedia.at berichtet, sollen weiterhin Raten bei bestehenden Verträgen zeitlich vorgezogen werden können, um die Liquidität der Produktionsfirmen zu verbessern. Allerdings seien vom Bund geförderte TV- und Kinoproduktionen mit Hinblick auf den angekündigten Ausfallfonds des Bundes von der Zusage vorerst ausgenommen.

Zusätzlich sollen die öffentlich rechtlichen Anstalten die Finanzierung der Hygienemaßnahmen für Neuproduktionen entsprechend ihres Finanzierungsanteils übernehmen – in zahlreichen Fällen soll es sich dabei um hundert Prozent der Kosten handeln.

Bundesländer prüfen

Die ARD fordert aber eine institutionelle Absicherung, weil aufgrund der Pandemie eine weitgehend uneingeschränkte Wiederaufnahme der Drehs nicht möglich sein werde. Bisher seien Fernsehproduktionen, die rund 85 Prozent der deutschen Produktionen ausmachen, explizit von dem Covid19-bedingten Ausfallfonds des Bundes ausgeschlossen.

Die Bundesländer hätten bereits signalisiert, ihrerseits Möglichkeiten zur Ausgestaltung eines Ausfallfonds für Fernsehproduktionen zu prüfen.

In Österreich übernimmt der ORF nachgewiesene Mehrkosten aufgrund von Corona-bedingten Sicherheitsmaßnahmen bei der Herstellung von Filmproduktionen. Dies gilt nach Abzug staatlicher und sonstiger Förderungsmaßnahmen. Bei mehreren Finanzierungspartnern erfolgt die Kostenübernahme anteilig. Der Stillstand beim Dreh sorgte für Nervosität: Bei noch längerer Corona-Pause drohte ein Mangel an Programm ab Jänner 2021. "Drei bis fünf Millionen Euro" würde diese Unterstützung kosten, sagte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz. (prie, 3.8.2020)