Bei "Arena of Valor" müssen chinesische Nutzer sich via Gesichtserkennung identifizieren.

Foto: Arena of Valor

Die chinesische Regierung verpflichtet Anbieter von Online-Games dazu, den Klarnamen von Nutzern zu erfassen. Hierfür soll ein staatliches Authentifizierungssystem implementiert werden, die Regeln gelten für chinesische User. Die Regierung in Peking will seit Jahren verhindern, dass Kinder zu viele Games spielen. 2019 kündigte sie Limits für Jugendliche an – so dürfen Personen unter 18 Jahren nur 90 Minuten an Wochentagen und drei Stunden am Wochenende spielen. Mit dem neuen System will die Regierung diese Regeln technisch durchsetzen.

Verifikationssystem umgangen

Zuvor hatten Tencent und NetEase, zwei der größten Gaming-Konzerne im Land, ein eigenes Verifikationssystem eingeführt. Junge Chinesen versuchten, das zu umgehen, indem sie gefälschte Identitäten nutzten oder Smartphone-Arcades besuchten. Wie genau die staatliche Verifikation ablaufen wird, ist dem "South China Morning Post"-Ableger "Abacus" zufolge noch unklar. Manche der privaten Systeme setzen auf Gesichtserkennung, um Nutzer zu identifizieren, etwa "Honour of Kings", ein Spiel, das international als "Arena of Valor" angeboten wird.

Strenge Zensur

China setzt wie bei anderen Medien auch bei Videospielen auf strenge Zensurregeln. So müssen Games vor ihrer Veröffentlichung von Behörden in Bezug auf Inhalte und Monetarisierung geprüft und genehmigt werden. In den vergangenen Monaten gab es auch vermehrt Untersuchungen – so musste Apple aus seinem App Store tausende nicht-genehmigte Mobile Games entfernen. Auf diese Weise umgingen Spieleentwickler bisher die strengen Regeln.