Mit dem Galaxy Note 20 und dem Galaxy Note 20 Ultra hat Samsung gerade zwei neue High-End-Smartphones vorgestellt. Während diese fraglos den Schwerpunkt des aktuellen "Unpacked"-Events bilden, sind sie aber nicht alleine: Parallel dazu hatte der südkoreanische Hardwarehersteller nämlich noch eine Reihe anderer Neuvorstellungen zu bieten.

Galaxy Buds Live

Die optisch auffälligste nennt sich dabei Galaxy Buds Live: Hinter diesem Namen verstecken sich neue Earbuds von Samsung, die sich schon rein äußerlich stark von den klassischen Galaxy Buds unterscheiden. Mit einer an Bohnen erinnernden Form sollen sie sich optimal ins Ohr einfügen – so zumindest die Idee. Ob sie dann dort auch wirklich gut halten, muss sich natürlich erst zeigen, Gummiaufsätze in unterschiedlichen Größen sollen den richtigen Sitz sicherstellen. Das geringe Gewicht von 5,6 Gramm soll ebenfalls behilflich sein.

Die Form der Galaxy Buds Live erinnert nicht nur an Bohnen, intern tragen sie bei Samsung auch den Codenamen "Galaxy Beans".
Grafik: Samsung

Wer bei Gummiaufsätzen automatisch an von In-Ear-Kopfhörern gewohnte Eartips denkt, liegt ausnahmsweise falsch. In diesem Fall handelt es sich nämlich tatsächlich nur um Elemente zur Stabilisierung des Sitzes im Ohr. Das heißt auch, dass die Galaxy Buds Live eben keine In-Ear-Kopfhörer sind.

Automatic Noise Cancellation

Zu den Highlights der Ausstattung gehören aktive Geräuschunterdrückung sowie ein immer auf Sprachbefehle wartender Sprachassistent – wie von Samsung gewohnt handelt es sich dabei um Bixby. In Hinblick auf die Klangqualität verweist man auf einen 12-Millimeter-Lautsprecher von der Samsung-Tochter AKG. Drei Mikrofone sollen wiederum dafür sorgen, dass man beim Telefonieren gut zu verstehen ist. Die Oberfläche der Buds ist touchsensitiv, durch Gesten kann man also die Lautstärke steuern oder auch Anrufe entgegennehmen.

Die Laufzeit eines solchen Buds gibt Samsung beim Musikhören mit 5,5 bis 7,5 Stunden an. Der große Unterschied erklärt sich daraus, dass dies davon abhängt, ob man sämtliche Software-Features aktiviert oder nicht. Mit der Ladehülle sollen dann in Summe 28 Stunden Musikgenuss möglich sein. Apropos Hülle: Diese lässt sich sowohl via USB-C als auch drahtlos aufladen.

Verfügbarkeit

Die Galaxy Buds Live sollen parallel zum Note 20 in Österreich verfügbar sein – also am 21. August. Den Preis gibt der Hersteller mit 189 Euro an, die Farben orientieren sich mit Bronze, Schwarz und Weiß an den neuen Note-Modellen.

Galaxy Tab S7

Man glaubt es kaum – aber Android-Tablets gibt es noch. Einen großen Teil des verbliebenen Marktanteils kann dabei Samsung für sich beanspruchen. Mit dem Galaxy Tab S7 und Tab S7+ gibt es nun zwei neue Topmodelle aus der Hardwareabteilung des Unternehmens.

Der zentrale Unterschied zwischen den beiden ist wie gewohnt die Größe: Während das S7 mit einem 11-Zoll-Bildschirm (2.560 x 1.600 Pixel) ausgestattet ist, gibt es beim S7+ ein 12,4-Zoll-Display (2.800 x 1.752 Pixel). Interessant ist dabei, dass das kleinere Modell einen LCD-Bildschirm verwendet, während es beim größeren AMOLED gibt. Beide bieten eine hohe Bildwiederholfrequenz von 120 Hz.

Besonders flott soll auch die Stifteingabe funktionieren – 9 ms wie beim Note 20 Ultra gibt das Unternehmen in dieser Hinsicht an. Apropos: Auch sonst gibt es einige Verbesserungen beim S-Pen-Support, etwa die Möglichkeit, Notizen direkt mit Microsoft OneNote und Outlook zu synchronisieren.

Das Galaxy Tab S7+
Grafik: Samsung

Hardware

Als Prozessor kommt ein Snapdragon 865+ von Qualcomm zum Einsatz, und im Unterschied zu den neuen Note-Modellen gilt das sogar für den europäischen Markt. Dem sind 6 GB RAM zur Seite gestellt, der lokale Speicher liegt bei 128 GB, kann aber über einen Micro-SD-Slot erweitert werden. Der Akku liegt je nach Modell bei 7.040 beziehungsweise 10.090 mAh.

Für ein Tablet eher ungewöhnlich: Die neuen Modelle bieten zwei Kameras auf der Rückseite. Der Hauptsensor ist mit 13 Megapixel angegeben (f/2.0), beim zweiten handelt es sich um eine Weitwinkelkamera mit einer Blende von f/2.2. Dazu kommt noch eine Selfie-Kamera, die nun an der Längsseite angebracht ist, um besser für Videochats gerüstet zu sein. Eine Softwareneuerung ist, dass nun drei Fenster gleichzeitig nebeneinander offen sein können – ganz wie bei den faltbaren Smartphones von Samsung.

Sowohl Galaxy Tab S7 als auch Galaxy Tab S7+ sollen in den Farben Bronze, Schwarz und Silber ab dem 21. August im Handel erhältlich sein. Der Preis beginnt bei 699 Euro für das S7 nur mit WLAN, die LTE-Version kostet dann schon 799 Euro. Das S7+ gibt es ab 899 Euro (WLAN), hier gibt es auch eine 5G-Version, die dann aber mit 1.099 bereits ziemlich kostspielig ist. Wer bis zum 20. August vorbestellt, kann zwischen drei Monaten Xbox Game Pass Ultimate oder dem Book Cover in Schwarz als Zugabe wählen.

Galaxy Watch 3

Und dann wäre da noch die Galaxy Watch 3, also die neueste Smartwatch aus dem Haus Samsung. Wie gewohnt läuft auf dieser das eigene Betriebssystem des Unternehmens – also das Linux-basierte Tizen. Neben einem überarbeiteten Design bewirbt Samsung vor allem Gesundheitsfeatures wie das Messen der Sauerstoffsättigung im Blut. Zudem kann die Uhr erkennen, wenn eine Person hinfällt, um dann im Notfall einen Alarm auszulösen.

Grafik: Samsung

Die Galaxy Watch 3 gibt es in zwei Ausführungen, und zwar mit 41 und 45 Millimeter, der Akku liegt je nach Modell bei 247 oder 340 mAh. An Farbvarianten gibt es Schwarz und Silber. Der Preis beginnt bei 429 beziehungsweise 459 Euro, wer LTE-Support dazuhaben will, muss jeweils 50 Euro aufzahlen. Die neuen Smartwatches sollen etwas früher als die anderen Geräte verfügbar sein – und zwar bereits am 7. August.

Galaxy Z Fold 2

Zum Abschluss gibt es dann noch etwas, das eher in die Kategorie "Vorankündigung" denn "Vorstellung" fällt. Beim "Galaxy Z Fold 2 5G" handelt es sich um den Nachfolger für jenes Gerät, das im Vorjahr noch erfreulich simpel "Galaxy Fold" genannt wurde – also Samsungs Erstlingswerk in Sachen faltbare Smartphones. Für die neue Generation hat man einige der Kritikpunkte ausgeräumt, so ist das Frontdisplay mit 6,2 Zoll nun wesentlich größer, womit auch seine Nützlichkeit stark steigen soll. Auch beim Hauptbildschirm auf der Innenseite hat man den Rahmen weiter reduziert, woraus nun eine Größe von 7,6 Zoll resultiert. Der vielkritisierte große Notch ist wiederum einem kleinen Punchhole-Ausschnitt gewichen.

Eines der neuen Geräte: das Galaxy Z Fold 2 (hier für den dramatischen Effekt in doppelter Ausführung abgebildet).
Grafik: Samsung

Das grundlegende Konzept ist hingegen das gleiche geblieben: Mit dem Galaxy Z Fold 2 erhalte man quasi ein Smartphone und Tablet in einem, formuliert es Samsung. Weitere technische Details will das Unternehmen erst passend zum Marktstart veröffentlichen. Das ist aber gar nicht notwendig, da diese dank diverser Leaks ohnehin schon bekannt sind. An Farbvarianten sollen Schwarz und Bronze zur Wahl stehen. Bleibt eigentlich nur die Frage zum Preis, zu der sich Samsung offiziell ebenfalls noch nicht äußert. Zuletzt war zu hören, dass dieser ähnlich wie beim Galaxy Fold oder zumindest nur minimal geringer ausfallen dürfte – womit wir wieder in Regionen knapp unterhalb von 2.000 Euro wären. (Andreas Proschofsky, 5.8.2020)