Sind die Salzburger Festspiele ein zu hohes Risiko in Zeiten von Corona? Niemand verfügt über eine weissagende Glaskugel, aber die bisher absolvierten Premieren verliefen plangemäß unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Alle geltenden Richtlinien wurden eingehalten: an den Kartenschaltern, in den Foyers, an den voneinander isolierten Eingangsbereichen. Ausschließlich personalisierte Tickets wurden ausgegeben. Das Saalpersonal kontrolliert streng. Im Zuschauerraum gilt Maskenpflicht bis zur Sekunde des Vorstellungsbeginns, ab dem es dann bekanntlich den Mund zu halten gilt, was den Aerosol-Ausstoß minimiert. Dieser wird an jenen in Gasthäusern und Hotels, die seit Monaten wieder in Betrieb sind, nicht heranreichen.

Die Sitzordnung Großen Festspielhaus ist lockerer als in jedem Zugabteil.
Foto: APA/BARBARA GINDL

Viele tragen entsprechend der Empfehlung (schriftlich und über Durchsage) den Mund-Nasen-Schutz auch während der Vorstellung. Und die Sitzordnung ist lockerer als in jedem Zugabteil. Das alles schützt zwar nicht vor verantwortungslosen Menschen, wie in allen anderen Lebensbereichen auch. Aber man kann den Festspielen keine übertriebene Risikofreudigkeit vorwerfen. Wir werden aller Voraussicht nach noch lange Zeit mit Sicherheitsmaßnahmen konfrontiert sein. Der Kulturbetrieb kann deshalb nicht ewig im Lockdown bleiben. Absagen geht immer. Aber es ist besser, wir trainieren mit reduziertem Programm schon jetzt und lernen daraus. (Margarete Affenzeller, 3.8.2020)