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Das Trägerflugzeug White Knight Two mit dem Space Ship Two in der Mitte.

Foto: AP/Matt Hartman

Das Raumfahrtunternehmen Virgin Galactic will im Frühjahr 2021 erstmals einen Touristenflug ins All starten. Erster Passagier soll der Firmengründer und britische Milliardär Richard Branson sein, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Das Unternehmen plant demnach, diesen Herbst mit zwei bemannten Flügen "in die nächste Phase seines Testflug-Programms" zu treten.

Sollten die Flüge wie geplant verlaufen, könnte Branson demnach im ersten Quartal 2021 seine Reise antreten und damit den Startschuss für kommerzielle Weltraumflüge geben. Virgin Galactic will zahlenden Kunden mit einem System aus Trägerflugzeug und Raumschiff sub-orbitale Flüge ermöglichen. Es besteht aus einem Transportflugzeug (White Knight Two), welches das eigentliche Raumfahrzeug (Space Ship Two) auf 16 Kilometer Höhe bringt. Dort koppelt dieses ab und hebt zum unteren Rand der Thermosphäre ab.

Rückschläge und Verzögerungen

Die Touristen sollen dann mehrere Minuten im Weltraum verbringen und durch große Fenster die Erde beobachten können, während sie die Mikrogravitation erleben. Ein Ticket für den knapp 90-minütigen Flug ist für gut 200.000 Euro zu haben.

Die Entwicklung des Flugsystems hatte sich immer wieder verzögert, ein besonders schwerer Rückschlag ereignete sich 2014, als einer der beiden Piloten bei einem Unfall ums Leben kam. Inzwischen konnte Virgin Galactic nach eigenen Angaben Reservierungen von mehr als 600 Interessenten aus 60 Ländern verbuchen, darunter sollen auch der Schauspieler Leonardo DiCaprio und der Popstar Justin Bieber sein.

Auch die russische Raumfahrtagentur Roskosmos will 2021 wieder zwei Touristen ins All befördern: Die namentlich noch nicht genannten Passagiere sollen Ende des Jahres mit einer Sojus-Kapsel zur Internationalen Raumstation fliegen. (red, APA, 4.8.2020)