Am Dienstag sind 250 Migranten für eine zweiwöchige Isolation an Bord des Quarantäneschiffes "Azzurra" gegangen.

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Während die Migrationsbewegung in Richtung der italienischen Insel Lampedusa nicht abreißt, sind am Dienstag 250 Migranten für eine zweiwöchige Isolation an Bord des Quarantäneschiffs Azzurra gegangen. Das Schiff liegt vor Lampedusa und soll den Hotspot der Insel entlasten, der seit Tagen überfüllt ist, berichteten italienische Medien.

Italienische Regierung will Druck auf Tunesien erhöhen

Zuletzt hatten hunderte Migranten auf Sizilien Flüchtlingsunterkünfte verlassen, wo sie ihre Quarantäne hätten verbringen sollen, was Sorge unter Bewohnern ausgelöst hatte. Der Bürgermeister von Lampedusa, Salvatore Martello, beklagte, dass die Zahl der Migrantenankünfte auf Lampedusa höher als im Rekordjahr 2011 sei. 14.438 Migranten sind seit Jahresbeginn nach Seefahrten in Italien eingetroffen, im Vergleichszeitraum 2019 waren es 3.920 gewesen, teilte das Innenministerium mit.

Die italienische Regierung will unterdessen ihren Druck auf Tunesien wegen der illegalen Einwanderung erhöhen. "Wir können nicht zulassen, dass man illegal nach Italien einwandert und dass die Opfer, die die Italiener im Kampf gegen das Coronavirus geleistet haben, einfach zunichtegemacht werden", erklärte Premier Giuseppe Conte am Montag. Die Regierung bemühe sich um eine schnellere Heimführung der Wirtschaftsmigranten. (APA, 4.8.2020)