Es gibt immer wieder Zusammenstöße zwischen Rebellengruppen und indischem Militär im Kaschmir-Gebiet.

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Wegen möglicher Proteste am Jahrestag der Aufhebung der Autonomierechte haben die Behörden im indischen Teil von Kaschmir eine Ausgangssperre verhängt. Für die ganze Region gelte am 4. und 5. August eine "vollständige Ausgangssperre", sagte ein hochrangiger Polizeibeamter der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag. Tausende Soldaten errichteten Straßensperren auf den Hauptstraßen Kaschmirs.

Polizeiwagen fuhren durch die Hauptstadt Srinagar und forderten die Menschen per Lautsprecher auf, in ihren Häusern zu bleiben. Bewohner der Region hatten den Jahrestag zuvor als "schwarzen Tag" bezeichnet.

Indien und Pakistan beanspruchen Kaschmir

Indien hatte im August vergangenen Jahres den in der Verfassung festgelegten Sonderstatus mit Autonomierechten für den indischen Teil Kaschmirs gestrichen und eine Ausgangssperre in der Region verhängt. Rund 7.000 Menschen wurden in der Folge festgenommen, noch immer befinden sich hunderte in Hausarrest oder im Gefängnis. In der Region sorgt derzeit außerdem eine neue Regelung für Wut, die erstmals Menschen von außerhalb den Kauf von Land in Kaschmir erlaubt.

Kaschmir ist seit der Unabhängigkeit Britisch-Indiens und einem Krieg zwischen Indien und Pakistan 1947 geteilt. Die Region wird aber bis heute sowohl von Indien als auch von Pakistan vollständig beansprucht. Seit 1989 kämpfen mehrere muslimische Rebellengruppen teils für die Unabhängigkeit Kaschmirs, teils für den Anschluss der Region an Pakistan. (APA, 4.8.2020)