Ja, wer ist jetzt ein Wiener? Mitunter ist das vom Hauptwohnsitz abhängig, aber die Frage ist doch wirklich nicht so banal zu beantworten. Da könnte ja jeder kommen und sich von echten Wienern wählen lassen. Es ist doch klar: Ein Test muss her.

So sollte man als Wiener wissen, wie viel Wohnfläche einer Person in Wien im Schnitt zur Verfügung steht. Tipp: weniger als jene 55 Quadratmeter, auf denen der Nun-doch-wieder-Politiker während der Woche in Wien-Landstraße übernachtet, der diesen Test überhaupt erst notwendig macht.

Der Stephansdom in Wien-Innere Stadt.
Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Natürlich gehört auch regionale Sachkunde abgefragt, am besten gleich zusammen mit christlichem Wertewissen. Wo steht die Kapelle Maria vom Siege? Nach wem ist sie warum benannt? Wer diese Hürde schafft, muss noch das eine oder andere lokale Naturdenkmal finden.

Die Morgenländische Platane etwa. Wem die zu wenig abendländisch ist: Der Baum heißt auch Mozart- oder Jacquin-Platane, weil ... Das ist eben die Frage.

Dass ein Wiener auch Wienerisch sprechen muss, versteht sich von selbst. Wobei, da könnte man von Fall zu Fall nachsichtig sein. Wer ein dreifaches "Zack" fehlerfrei aussprechen kann, der ist dabei. Echt leiwand!

Auflösung: 36,1 m2; im Arsenal; der Ehrentitel Marias bezieht sich auf den Sieg des Papstes und der Heiligen Liga 1571 über die Türken; Baum am Rennweg in Wien 3 auf Mozarts Weg zu seinem Schüler, dem Botaniker Jacquin. (Renate Graber, 4.8.2020)