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Gerade die Kunden der Netzanbieter A1, Magenta und "3" zeigen sich besonders interessiert an einem Wechsel.

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Wer sich in Österreich den Abschluss eines neuen Mobilfunktarifs überlegt, der schaut vorwiegend auf das Preis-Leistungsverhältnis. Das geht aus einer Untersuchung des Badener Marktforschungsunternehmens Marketagent hervor.

41,9 Prozent aller Befragten nennen den Kostenfaktor als eines ihrer wichtigsten Entscheidungskriterien. Die zweitgrößte Rolle spielt der Gesamtumfang des Pakets, das von 31,5 Prozent der Befragten als relevant eingestuft wurde. Knapp dahinter (30 Prozent) rangiert die Netzabdeckung.

Datenvolumen vor Geschwindigkeit

Von größerer Bedeutung ist auch das inkludierte Datenvolumen. 21,8 Prozent nennen das Transferguthaben als zentrales Kriterium. Damit ist es auch wichtiger, als die maximale Übertragungsgeschwindigkeit, mit der es verbraucht werden kann. Das Kriterium "Schnelles Internet" rangiert auf Platz 5 (16,8 Prozent) der Topliste.

Ist einmal ein Tarif gefunden, so sind die meisten Kunden damit dann auch zufrieden zu sein. 86 Prozent äußern sich positiv über ihre letzten Erfahrungen. Besonders hervorgehoben wird hier abermals das Verhältnis zwischen Preis und Leistung (41,6 Prozent), gefolgt von der Netzabdeckung (28,2 Prozent) sowie der Umfang des Datenvolumens (20,2 Prozent).

Während die meisten insgesamt zufrieden sind, sehen aber trotzdem 76 Prozent auch Bedarf an bestimmten Verbesserungen. 14,3 Prozent der Befragten würden für ihre Treue gern besser belohnt werden ("Zu wenig Vorteile für Bestandskunden"). 13 Prozent finden die Wartezeiten bei der Telefonhotline zu lange. 10,6 Prozent sind der Ansicht, doch keinen guten Deal ("Preis-/Leistungsverhältnis des Tarifs insgesamt") abgeschlossen zu haben.

Hohe Wechselwilligkeit, vor allem bei den "Großen"

Obwohl das Fazit für die Anbieter insgesamt recht positiv ausfällt, ist die Wechselwilligkeit vergleichsweise hoch. Im Schnitt haben 29 Prozent der Kunden sich bereits über Alternativen zu ihrem aktuellen Angebot schlau gemacht – insbesondere jene, die aktuell noch bei einem der großen Netzbetreiber sind.

Gleich 38 Prozent sollen es bei A1 sein, das in den letzten Monaten bereits zahlreiche Kunden eingebüßt hat. 29 bzw. 28 Prozent sind es bei Magenta und "3". Bei Hot (16 Prozent) und Spusu (13 Prozent) zeigen sich vergleichsweise wenige Menschen derzeit wechselwillig. Die wenig überraschenden Motive der meisten Absprungkandidaten: Der Preis und bessere Angebote der Konkurrenz. Dieses Ergebnis legt auch nahe, dass das erst in den Kinderschuhen steckende 5G-Netz bislang noch kein großer Kundenmagnet ist.

Zur Untersuchung

Für die Erhebung der Daten hat Marketagent während des zweiten Quartals via App 9.373 Interviews durchgeführt. Befragt wurden Personen ab 14 Jahren, die nach eigenen Angaben über die Wahl ihres Mobilfunktarifs mitentscheiden. Das Sample ist laut den Marktforschern repräsentativ für die österreichische Bevölkerung. (red, 05.08.2020)