Der SV Mattersburg verzichtet auf einen Spielbetrieb im Profifußball.

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Der SV Mattersburg legt seine Lizenz für die Fußball-Bundesliga zurück. Der Klub ist nach dem Skandal rund um Hauptsponsor Commerzialbank nicht mehr in der Lage, den Profibetrieb aufrechtzuerhalten, und stellt einen Insolvenzantrag. Das wurde bei einer außerordentlichen Hauptversammlung im Pappelstadion am Mittwochabend beschlossen.

"Aufgrund der Geschehnisse rund um die Commerzialbank Mattersburg ist leider auch der SV Mattersburg in Mitleidenschaft gezogen worden", teilte Vizepräsident Hans-Georg Deischler in einer Aussendung mit.

Die WSG Tirol, am Saisonende Letzter der Zwölferliga, darf damit auch in der kommenden Saison in der Bundesliga spielen.

Bundesliga freut sich über Klarheit

"Für die Bundesliga und ihre Klubs besteht nun Klarheit, sodass der Sport und vor allem die Vorbereitung für die Saison 2020/21 in den Mittelpunkt rücken können", wird Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer zitiert.

SVM-Präsident und Bankchef Martin Pucher war von seinem Amt zurückgetreten, nachdem der Finanzskandal um die Commerzialbank am 15. Juli aufgeflogen war. Zuletzt war unklar, ob sich der SV Mattersburg in ein Sanierungsverfahren retten kann, damit wäre den Burgenländern ein Zwangsabstieg erspart geblieben.

Rapid II will in die zweite Liga

Die Mitgliederversammlung der Mattersburger entschiede sich außerdem zur Neugründung eines Vereins für Nachwuchsmannschaften. In den kommenden Tagen will man entscheiden, in welcher Form das passieren soll.

Durch den Nichtabstieg der WSG Tirol stehen aktuell nur 15 Mannschaften für die kommende Zweitliga-Saison fest. Der SK Rapid hatte zuvor bereits einen Antrag bei der Bundesliga gestellt, den vakanten Platz mit seiner zweiten Mannschaft einzunehmen. Die Liga brachte nun ihrerseits einen entsprechenden Antrag beim zuständigen ÖFB-Präsidium ein. (red, 5.8.2020)