Zwei Männer wurden am Sonntag mit schweren Kopfverletzungen am Donaukanal gefunden.

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Wien – Ein 25-Jähriger, der Sonntagfrüh schwerst verletzt am Donaukanal in Wien-Leopoldstadt gefunden wurde, ist im Spital gestorben. Das teilte Polizeisprecher Markus Dittrich am Donnerstag der APA mit. "Wir ermitteln jetzt wegen Mordes", betonte er. Der Täter war weiterhin unbekannt. Ein zweiter Verletzter konnte sich an den Vorfall nicht erinnern, Zeugen und Bildmaterial wurden noch gesucht.

Der 25-jährige Iraker und ein 48-jähriger Österreicher waren am Sonntag kurz nach 6 Uhr von Polizisten einige Meter voneinander entfernt auf dem Weg unter der Augartenbrücke liegend entdeckt worden. Der Jüngere wurde laut den bisherigen Ermittlungen im Bereich des derzeitigen Party-Hotspots von einem unbekannten Täter angegriffen, dabei wurden ihm massive Kopfverletzungen zugefügt. Der Mann war nicht ansprechbar und erlag nun im Krankenhaus seinen Verletzungen.

Keine Erinnerung

Der 48-Jährige erlitt Prellungen, auch zwei Zähne wurden ihm ausgeschlagen. Er gab an, sich an den Hergang und die Hintergründe der Attacke nicht erinnern zu können. Den 25-Jährigen kenne er nicht, auch eine Personenbeschreibung des Täters konnte er nicht machen. Bei den bisherigen Zeugenaussagen waren ebenso keine stichhaltigen Hinweise dabei, berichtete Dittrich.

Die Polizei hatte daher am Dienstag einen Zeugenaufruf gestartet. Das Landeskriminalamt geht davon aus, dass die Gewalttat von Passanten oder weiteren noch unbekannten Zeugen als Video aufgenommen oder fotografiert wurde. Personen, die Angaben zu dem Vorfall machen können, Handyvideos oder Bilder zur Verfügung stellen können, werden gebeten, sich an das Landeskriminalamt Wien zu wenden. Hinweise, auf Wunsch auch anonym, werden unter der Telefonnummer 01-31310-33800 entgegengenommen.

Wenige Hinweise

Ebenfalls nur "einige wenige Hinweise" sind bis Donnerstag zu einer brutalen Attacke auf einen Fußgänger beim Donauturm eingegangen, sagte Dittrich. Die Polizei sucht seit Mittwoch per Phantombild nach einem Radfahrer, der den 47-Jährigen am 23. Juli nach einer Kollision mit einem Faustschlag niedergestreckt hatte. Der Vorfall ereignete sich um 23 Uhr bei der Che-Guevara-Statue im Donaupark. Der Mann wurde mit einer Gehirnblutung in ein Krankenhaus gebracht und schwebt seither in Lebensgefahr. Der Täter und seine Begleiterin waren auf ihren Rädern geflüchtet. (APA, red, 6.8.2020)