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Die Europäischen Fußball-Union (UEFA) hat Spieler ausdrücklich zu Protesten gegen Rassismus und Diskriminierung ermutigt. Entsprechende Statements oder das symbolische Niederknien sollen nicht sanktioniert werden, sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin in einem Statement am Donnerstag.

"Die UEFA hat eine Null-Toleranz-Politik gegenüber Rassismus, und jeder Spieler, der auf diese Weise protestieren will, um Gleichheit unter den Menschen zu fordern, muss nicht mit Disziplinarstrafen rechnen", erklärte Ceferin.

Weckruf

Sowohl der Kampf gegen die globale Coronavirus-Pandemie als auch um gleiche Rechte und Gerechtigkeit seien in diesem Jahr "ein Weckruf für die Gesellschaft und die gesamte europäische Fußballgemeinschaft" gewesen. "Die UEFA hat stets ihre Verantwortung anerkannt, sowohl gegen jede Form der rassistischen Voreingenommenheit im europäischen Fußball anzugehen als auch konkrete Schritte zu unternehmen, um den widerwärtigen Gebrauch rassistischer Sprache gegen Spieler zu bekämpfen", betonte Ceferin.

Kontroverse Meinungen seien nicht immer angenehm, gab der UEFA-Chef zu. Man müsse sich aber mit dem Problem aktiv auseinandersetzen. "Das bedeutet, Einzelpersonen zu ermutigen, weiterhin offen über Rassismus im Fußball zu sprechen, auch wenn das Thema nicht mehr in den Schlagzeilen steht", sagte Ceferin.

Selbst für einen Dachverband wie die UEFA sei das eine "schwierige Herausforderung", gab der UEFA-Präsident in seiner Grundsatzerklärung zu. Sein Fazit: "Rassismus, Diskriminierung – diese Haltungen sind in der breiteren Gesellschaft verwurzelt, und nichts wird sich ohne konzertierte staatliche Maßnahmen durch nationale Institutionen wie Schulen ändern." (APA, 6.8.2020)