Endlich wieder Katzen sammeln mit Android.

Foto: Proschofsky / STANDARD

Die nächste Generation von Googles mobilem Betriebssystem naht mit großen Schritten: Bereits für Anfang September wird die Freigabe von Android 11 erwartet, nun gibt es noch einmal eine letzte Testversion.

Die Android 11 Beta 3 bringt keine großen funktionellen Neuerungen mehr, das war aber auch nicht erwartet worden. Handelt es sich dabei genau genommen doch bereits um einen sogenannten "Release Candidate", der mit der finalen Version praktisch ident sein soll. Die Feature-Entwicklung war hingegen bereits mit der ersten Beta weitgehend abgeschlossen, auch die Schnittstellen für App-Entwickler gelten schon lange als "stabil". Ein Begriff, mit dem garantiert wird, dass sie sich für Android 11 nicht mehr ändern werden.

Neues in Android 11

Was bringt die neue Beta also? Vor allem Fehlerbereinigungen und die Aufforderung an App-Entwickler ihre Programme an die neuen Schnittstellen und diverse geänderte Rahmenbedingungen anzupassen. Zu den Highlights zählen hier größere Umbauten am Berechtigungssystem wie die Einführung von Einmalberechtigungen für Standort, Mikrofon oder Kamera. Oder auch die Aufdröselung der Storage-Berechtigung, die massive Fortschritte für die Datensicherheit bringen sollte. Zu den sichtbaren neuen Funktionen gehören die sogenannten "Konversationen": Damit werden im Benachrichtigungsbereich künftig direkte Gespräche via Messenger und Co wichtiger behandelt als andere Notifications.

Etwas versteckt bietet die Beta 3 dann aber doch noch so manchen Feinschliff. Dazu gehört eine Einstellung, über die die neue, immer angezeigte Mediensteuerung aktiviert oder deaktiviert werden kann. An dieser Stelle werden die letzten benutzten Titel über alle Apps hinweg zum Schnellzugriff geboten. Auch können solche Benachrichtigungen nun wieder seitlich weggewischt werden. Und für Covid-19-Apps wichtig: Wie bereits kommuniziert können Apps das gemeinsam von Apple und Google entwickelte Framework nun nutzen, ohne dafür Standortdienste aktiviert haben zu müssen.

Easter Egg

Für manche Android-Fans aber wohl noch wichtiger: Mit der Beta 3 ist nun das neue "Easter Egg" für Android 11 enthalten. Und dieses ist recht komplex ausgefallen: Wie gewohnt kann es zunächst über die Softwareinformationen in den Systemeinstellungen erreicht werden, in dem öfters auf die Angabe der Android-Version gedrückt wird. Dann gibt es einen Bildschirm, der einen Drehregler zeigt, den man vorerst nur auf zehn Stufen regeln kann, erst nach ein paar Versuchen ist dann die Position 11 zu erreichen. Das ganze ist ein englischsprachiges Wortspiel ("dial it up to 11"), jedenfalls wird dadurch dann der Katzenmodus auf dem Smartphone aktiviert.

Mehrere Stufen eines Easter Eggs.
Screenshots: Proschofsky / STANDARD

Anschließend können über die in Android 11 neuen Gerätekontrollen beim Power-Menü spezifische Katzen-Devices eingerichtet werden: Ein Trinkbrunnen, Futternapf und Spielzeug. Füllt man diese und spielt mit dem Spielzeug werden dadurch Katzen angelockt, die als Benachrichtigung in Android Messages angezeigt werden – und zwar als eine jener "Bubbles", die ebenfalls in Android neu sind. Mit der Zeit lassen sich auf diese Weise verschiedenste Katzen sammeln. Wem das irgendwie bekannt vorkommt: Ein ähnliches Spiel gab es bereits in Android 7 "Nougat", wenn auch etwas weniger kompliziert. Google hat hier also sein "Neko" (japanisch für: "Katze") genanntes Minispiel wieder reaktiviert, um neue Features von Android 11 vorzuzeigen.

Samsung und OnePlus

Wie gewohnt wird es Android 11 zunächst einmal vor allem für Googles eigene Geräte der Pixel-Reihe geben oder genauer gesagt für jene, die noch unterstützt werden. Das sind alle ab dem Pixel 2. Allerdings arbeiten auch andere Hersteller derzeit bereits an neuen, auf Android 11 basierenden Versionen. So will OnePlus laut aktuellen Berichten schon in wenigen Tagen eine finale Testversion von OxygenOS basierend auf Android 11 zum Download freigeben. Und auch Samsung hat angeblich bereits sein – zunächst geschlossenes – Beta-Programm für OneUI 3.0 basierend auf Android 11 begonnen. (Andreas Proschofsky, 07.08.2020)