Poros auf einer Aufnahme von 2019: Auf der kleinen Insel wurde rund ein Dutzend Menschen positiv getestet, was ein kleinen Lockdown zur Folge hat.

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Athen – Die griechische Regierung hat erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie umfangreiche Einschränkungen auf einer Insel angeordnet. Nachdem auf der kleinen Urlaubsinsel Poros rund ein Dutzend Menschen positiv auf das Virus getestet worden ist, gilt eine Maskenpflicht für alle Einrichtungen – sowohl überdachte als auch im Freien, teilte der griechische Zivilschutz am Freitag mit.

Demnach müssen alle Geschäfte inklusive Bars, Tanzlokalen und Tavernen um 23 Uhr schließen. Versammlungen von mehr als neun Personen sind nicht mehr erlaubt. Partys, religiöse Feiern sowie Wochenmärkte wurden abgesagt. In Tavernen und Restaurants sowie Bars dürfen höchstens vier Menschen an einem Tisch sitzen. Diese Maßnahmen gelten zunächst bis zum 17. August.

Beliebtes Ausflugsziel

In Poros mit rund 4.000 Einwohnern verbringen hauptsächlich Athener ihren Sommerurlaub. Die Insel ist außerdem ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen, die die griechische Hauptstadt besuchen und kurz auch eine griechische Insel sehen wollen. Im Sommer verdreifacht sich die Zahl der Personen auf der Insel. Von Piräus aus dauert eine Fahrt mit dem Schiff rund zwei Stunden.

Griechenland weist – gemessen an seiner Bevölkerung von gut 10,5 Millionen – eine geringe Zahl von Infektionen mit dem Coronavirus auf. In den vergangenen Tagen ist die Zahl von Infizierten schlagartig angestiegen. Anfang der Woche waren 75 Fälle registriert worden. Am Mittwoch stiegen sie auf gut 150, wie der Zivilschutz mitteilte. Seit Ausbruch der Pandemie sind – Stand Donnerstag – 210 Menschen in Verbindung mit dem Coronavirus in Griechenland gestorben. (APA, dpa, 7.8.2020)