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Tiktok spioniert nicht. Oder zumindest: wahrscheinlich nicht.

Foto: LIONEL BONAVENTURE / REUTERS

Deutsche Sicherheitsbehörden haben die in den USA von einem Verbot bedrohte Videoplattform Tiktok überprüft. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) habe die Version für das Apple-Betriebssystem iOS im Februar einer "sicherheitstechnischen Prüfung mit begrenzter Tiefe" unterziehen lassen, erklärte ein Sprecher des BSI am Freitag.

Dabei seien bereits zuvor "öffentlich bekannte Eigenschaften von Tiktok wie die Verwendung von Tracking-Frameworks und der Aufbau unverschlüsselter Verbindungen" gefunden worden.

Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Spiegel", der zunächst darüber berichtet hatte, beauftragte das BSI die Telekom-Tochter T-Systems mit der Überprüfung. Nach Angaben des BSI-Sprechers ist derzeit aber keine "tiefergehende Analyse" der Videoplattform geplant.

Grundlegendes

Die Sicherheitsbehörde betonte zudem, dass die "Abwesenheit von Schadfunktionen in Software in aller Regel praktisch nicht zweifelsfrei bewiesen" werden könne. Grund sei, dass Hersteller die Funktionsweise einer App über Update-Mechanismen oder dynamisches Nachladen verändern können.

Tiktok ist vor allem bei jungen Nutzern sehr beliebt. Kritiker werfen dem chinesischen Inhaberkonzern Bytedance jedoch vor, die Daten von Nutzern an die chinesische Regierung weiterzugeben. Das Unternehmen weist die Vorwürfe zurück. In den USA hatte Präsident Donald Trump am Donnerstag ein Dekret unterzeichnet, das Geschäfte mit Tiktok und auch dem Onlinenetzwerk Wechat, ebenfalls chinesisch, nach Ablauf einer Frist von 45 Tagen verbietet. (APA, 7.8.2020)