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Auch der Start von Dominic Thiem bei den US Open ist noch nicht gesichert.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/ELSA

New York – Laut einem Bericht der spanischen Zeitung "Marca" haben die Tennis-Herren bei einer Videokonferenz am Donnerstag mit dem US-Verband USTA und der ATP eine klare Forderung gestellt. Die ATP-Profis wollen eine Garantie, dass sie trotz der Coronakrise problemlos, also ohne Quarantäne, ausreisen dürfen. Unmittelbar danach stehen ja die Sandplatzturniere samt den French Open in Europa auf dem Programm.

"Marca" berichtet, dass die Top 20 geschlossen auf ein Antreten in Flushing Meadows verzichten wollen, wenn diese Garantie ausbleibt. Herwig Straka, nicht nur Manager von Dominic Thiem, sondern auch Mitglied im ATP-Board, bestätigte die Meldung im Wesentlichen.

"Es wird Lösungen geben"

"Das stimmt bedingt. Generell werden Spieler, ob sie jetzt Top 20 sind oder nicht, wenn sie nicht sicher ohne Quarantäne nach Europa einreisen können, die US Open nicht spielen", erklärte Straka am Freitag und fügte hinzu, "wir wissen das und durch den Wegfall von Madrid ist das jetzt nicht einfacher geworden, aber es wird Lösungen geben."

Das Grand-Slam-Turnier in New York soll ab 31. August unter rigorosen Sicherheitsvorkehrungen wegen der Coronavirus-Pandemie in Szene gehen. Spieler sollen in einer Blase zusammengezogen werden und vom Stadtteil Manhattan nichts sehen.

Zudem wird die Entourage der Spieler stark verkleinert. Titelverteidiger Rafael Nadal hat als bisher prominentester Spieler seinen Start bereits abgesagt. Man darf gespannt sein, wie lange der gesundheitspolitische Poker hinter den Kulissen noch weiter geht, ehe es die nächsten Verzichtserklärungen gibt.

Sonderregelung für Weltrangliste

Fakt ist, es geht auch für die Spieler um viel Geld, gerade nach Einkommensausfällen. Andererseits macht es die krisenadaptierte ATP-Weltranglistenregelung, wonach statt 52 Wochen Beobachtungszeitraum für das Ranking nun 22 Monate von März 2019 bis Dezember 2020 herangezogen werden, so manchem Akteur auch leichter.

Spieler, die 2019 in Flushing Meadows besonders gut abgeschnitten haben, können den Trip diesbezüglich unbeschwerter canceln. Auch wenn das wohl sicher nicht der einzige Beweggrund war: Nadal bleiben als Vorjahressieger die vollen Punkte von den US Open erhalten.

Absagen

Nach der Weltranglisten-Ersten Ashleigh Barty vor einigen Wochen haben am Donnerstag mit Elina Switolina (UKR/WTA-Nr. 5) und Kiki Bertens (NED/7.) jedenfalls zwei weitere Top-Ten-Spielerinnen für das Tennis-Grand-Slam-Turnier in New York abgesagt.

Zuvor hatten u.a. auch schon Stan Wawrinka (SUI) und Nick Kyrgios (AUS) wegen der Coronakrise auf ein Antreten in Flushing Meadows verzichtet.

"Ich verstehe und respektiere all die Versuche, die gemacht werden, das Turnier in einem sicheren Rahmen auszutragen. Aber ich fühle mich trotzdem nicht wohl, in die USA zu reisen, und mein Team und mich selbst einem großen Risiko auszusetzen", verlautete Switolina auf Twitter. Die Ukrainerin hatte im Vorjahr in New York immerhin das Halbfinale erreicht. Dank einer Sonderregelung der WTA (wie auch der ATP) bleiben ihr (und allen anderen Akteuren) die Punkte aus dem Vorjahr aber erhalten. Lediglich ein besseres Ergebnis in diesem Jahr könnte das alte bei doppeltem Antreten zum Streichresultat werden lassen. (APA, red, 7.8.2020)