Soldaten im Niger, Dezember 2019 (Symbolbild).

Foto: APA/AFP/POOL/LUDOVIC MARIN

Niamey – Bei einem Angriff im westafrikanischen Niger sind acht Menschen getötet worden, darunter sechs französische Touristen. Bewaffnete Angreifer töteten die Touristen, ihren einheimischen Fahrer und ihren Führer, wie der Gouverneur der Region Tillabéri am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP sagte.

Der Überfall ereignete sich demnach im Gebiet von Kouré, wo die letzten Herden der Westafrikanischen Giraffe leben. Angaben zu den Umständen des Angriffs und den möglichen Tätern machte der Gouverneur zunächst nicht. Aus Naturschutzkreisen hieß es, der Angriff habe sich am späten Vormittag ereignet. Fast alle Opfer seien erschossen worden. Einer Frau sei zunächst die Flucht gelungen, bevor die Angreifer sie eingeholt und getötet hätten.

Reisewarnung Stufe sechs

Am Tatort soll ein leeres Magazin gefunden worden sein. Die Identität der Angreifer sei bisher unbekannt. Sie seien auf Motorrädern durch das Buschland gekommen und hätten dann an der Straße auf die Touristen gewartet. Das Fahrzeug der Touristen gehörte demnach der französischen Hilfsorganisation Acted.

Die Region Tillabéri ist ein politisch instabiles Gebiet. Sie liegt im Grenzgebiet zwischen dem Niger, Burkina Faso und Mali und ist ein Rückzugsort für Islamisten – unter anderem für die Extremistengruppe EIGS, die der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) die Treue geschworen hat. Das österreichische Außenministerium warnt vor allen Reisen nach Niger mit der höchsten Warnstufe sechs. (APA, red, 9.8.2020)