E-Bikes sind im Betrieb umweltfreundlich. Die Wiederverwertung ihrer Batterien ist aber ausbaufähig.

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Schweißtreibend strampeln war gestern. Dem E-Bike gehört die Gegenwart. Sportbegeisterte schwingen sich immer öfter auf einen Drahtesel mit elektrischem Hilfsmotor. Die Stromer auf zwei Rädern machen vielen den Umstieg vom vielgescholtenen Auto auf ein umweltfreundlicheres Fortbewegungsmittel leichter. Das ist richtig gut.

Auch Fachhändler und Hersteller jubilieren. E-Bikes sorgen für klingelnde Kassen. Wenigstens eine Branche, die in Krisenzeiten boomt. Auch dagegen kann niemand etwas haben – oder doch? Leider ist es wie so oft: Die Kehrseite der Medaille – Raubbau an Natur und Mensch – trifft vorwiegend ärmere Länder. Dort werden Kobalt, Nickel und Co, jene Rohstoffe, die es für die Batterien braucht, häufig unter zweifelhaften Bedingungen abgebaut. Das ist bekannt. An Alternativen wird auch fleißig geforscht und gearbeitet. Wiederverwertung gehört dazu. Dazu braucht es aber lückenlose Sammelsysteme und fleißige Bürger, die brav an diversen Sammelstellen zurückgeben, was dann recycelt werden soll.

Und da hapert es noch ganz gewaltig. Viele Batterien landen im Restmüll. Der Handel betrachtet es als lästige Pflicht, die Altakkus zurückzunehmen, die Konsumenten wissen oft gar nicht, wo und wie die Energiespeicher zu entsorgen sind.

Auch wenn es nicht alle Probleme löst: Ein Pfand auf Batterien wäre wirklich eine Überlegung wert. (Regina Bruckner, 10.8.2020)