Frauen, die einem E-Sport-Team nachgehen, werden oftmals komisch beäugt, aber auch von männlichen Teamkollegen beleidigt.

Foto: Screenshot Vice

Wer im Jahre 2020 E-Sport immer noch unterschätzt, ist selber schuld. Spiele wie Overwatch oder Fortnite erreichen nicht nur Millionen von Zuschauern, die Szene generiert auch immer mehr Geld. Die Umsatzprognose für 2020 liegt bei fast einer Milliarde US-Dollar. Unterrepräsentiert aber in diesem Gaming-Zirkus: Frauen. Und das hat Gründe, wie Vice in einer Kurz-Dokumentation auf ihrem Youtube-Kanal zeigt.

Der Beitrag fokussiert sich dabei auf Frauen, die entweder einem E-Sport-Team angehören, das in die professionelle Liga aufsteigen will, oder die bereits Profis sind.

Das Programm ist natürlich gleich wie bei den Männern. Volle Konzentration und jeden Tag sechs bis acht Stunden Training. Anders ist aber der Extradruck, von dem viele E-Sportlerinnen sprechen. Denn noch heute werden sie eher komisch beäugt.

Auswirkungen auf die mentale Gesundheit

Das hat vor allem negative Auswirkungen auf die mentale Gesundheit, eine Spielerin spricht über ihren versuchten Selbstmord, der ebenfalls danach auf Twitter von meist männlichen Usern ins Lächerliche gezogen wurde.

Dazwischen sind Kommentare aus echten Amateur-Spielen hineingeschnitten, in denen Frauen von ihren männlichen Teamkameraden beleidigt werden. Szenen, in denen es einem peinlich wird, selber Gamer zu sein und dieses Hobby mit vielen sexistischen Idioten zu teilen. Für viele sind Videospiele ein Ausweg aus ihrem toxischen Alltag. Für einige davon hört die Qual aber online auch nicht auf. Eine wichtige Dokumentation. (Thorben Pollerhof, 11.8.2020)