Jerusalem – Israel schließt den einzigen Grenzübergang für Warenlieferungen in den Gazastreifen. Das kündigte die israelische Zivilverwaltung für die besetzten Gebiete (Cogat) in der Nacht auf Dienstag an.

Mit der Maßnahme werde auf die Angriffe auf Israel mit aus dem Gazastreifen abgefeuerten Brandballons reagiert, hieß es. Der Grenzposten Kerem Shalom bleibe nur noch für die Lieferung von "essenzieller humanitärer Hilfe" und Treibstoff geöffnet.

Die israelische Behörde machte die radikalislamische Hamas für die Angriffe verantwortlich. Nach israelischen Angaben waren Ballons mit Brandsätzen am Montagabend vom Gazastreifen aus auf südisraelisches Gebiet geschickt worden, ohne dass jemand verletzt wurde.

Zuvor am Montag hatte die Hamas als Warnung an Israel Raketen ins Mittelmeer abgefeuert. AFP-Journalisten berichteten von mindestens acht Raketen, die vom Gazastreifen aus abgeschossen wurden. Die israelische Armee war in der vergangenen Woche mehrfach Vergeltungsangriffe auf Hamas-Stellungen geflogen, nachdem dreimal Brandballons aus dem Gazastreifen nach Israel geschickt worden waren.

Am Montag "übte" die Hamas, indem sie Raketen auf das Meer abfeuerte.
Foto: AFP/Hams

Seit die radikalislamische Hamas 2007 die Kontrolle über den Gazastreifen übernommen hat, hat sie bereits drei Kriege mit Israel ausgetragen. (APA, 11.8.2020)