Corona beraubt uns – nicht alle, aber viele – auch noch einer adäquaten Rückkehr vom Urlaub. Damit ist nicht gemeint, dass die Heimreise aus dem Salzkammergut, aus der Wachau, aus der Südsteiermark – oder wohin immer Sie der Herr Bundeskanzler geschickt hat – zu kurz ist, um sich echt anzufühlen. Nein, die chaotischen Flughäfen, die gestauten Autobahnen gehen uns nicht ab. Wobei, Letztere gibt es hierzulande ebenfalls.

Ausflugsschiff auf dem Mondsee in Oberösterreich.
Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Es wäre auch eine romantische Übertreibung zu behaupten, die Rückkehr nach dem Urlaub ins Büro brächte etwas von der freudigen Erregung zurück, die man zumindest als Unterstufler zu Schulanfang hatte (hoffentlich ist wenigstens das heuer für die Kids noch so). Aber irgendwie war’s doch immer nett, die Arbeitskolleginnen und -kollegen wiederzusehen, manche erkennbar entspannt ebenso gerade aus der Sonne zurück, manche noch die präferiale Bleichsucht im Gesicht. Bei den Videokonferenzen, bei denen wir uns heutzutage treffen, kommt das nicht so herüber, da schauen alle irgendwie grün, in allen Schattierungen, aus.

Auch der Auftritt jener, die als "Ich lasse mich nicht einsperren"-Helden aus dem Ausland zurückkommen, ist via PC-Kastl glanzlos. Ganz abgesehen davon, dass auch wir so unsere kleinen, aber feinen Cluster haben. Es herbstelt übrigens schon ganz leicht, das kann der späte Sommerbeginn nicht verdecken. (Gudrun Harrer, 11.8.2020)