So manche berufliche Flugreise ließe sich auch durch Videokonferenzen vermeiden, zeigt aktuell die Corona-Pandemie.

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Der Glaziologe Michael Zemp von der Uni Zürich (UZH) ruft seine Kollegen zu mehr Verzicht bei Flugreisen auf. Der CO2-Fußabdruck der Wissenschaft sei im Vergleich mit anderen Berufssparten besonders groß, laut Studien fliegen Akademiker 72 Prozent häufiger als Nichtakademiker, kritisiert er.

Ein Flug von Zürich nach Harvard und retour "kostet uns rund 50 Tonnen Gletschereis pro Passagier", so Zemp. Ein solcher Langstreckenflug verbrauche 3.250 Kilogramm CO2 pro Forscher, fast 1.000 Kilogramm mehr als das empfohlene und klimaverträgliche Jahresbudget einer Person.

"Ich werde wirklich emotional, wenn ich sehe, dass sich zum Beispiel der italienische Caresèr bald ganz auflösen wird", so der Glaziologe vom Geographischen Instituts der UZH. "Unser Forschungsobjekt schmilzt uns buchstäblich unter den Füßen weg." (APA, 12.8.2020)