Mit dem Spiel gegen den FC Barcelona im Estádio da Luz setzt der FC Bayern und also auch David Alaba am Freitagabend (21 Uhr) die Mission Triple fort. Für Alaba steht in den kommenden Tagen aber noch mehr auf dem Spiel als der zweite Triumph in der Königsklasse nach 2013, die zweite perfekte Saison mit dem deutschen Rekordmeister.

Am Rande des Finalturniers in Lissabon soll mit Pini Zahav, dem Berater des österreichischen Internationalen, weiter über die Verlängerung des im Sommer 2021 auslaufenden Vertrages verhandelt werden. "Ob es dann am Ende des Tages ein finales Gespräch sein wird, weiß ich nicht", sagte Karl-Heinz Rummenigge über die geplante Zusammenkunft. Einmal mehr betonte Bayerns Vorstandschef, Alaba halten zu wollen. "Ich glaube, David weiß auch, was Bayern München für ihn wert ist", sagte Rummenigge am Donnerstag vor dem Abflug nach Portugal. Fast selbstverständlich machte vor dem Duell mit Barça das Gerücht die Runde, dass auch die Katalanen an Alaba brennend interessiert seien.

Kann es: Lionel Messi.
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Im Spiel werden sie es in jedem Fall sein, Alaba kommt gegen Lionel Messi und Kollegen schließlich eine Schlüsselrolle zu. Zumal seine Defensivkollegen Alphonso Davies und Benjamin Pavard angeschlagen sind.

Drittes Treffen

Für Alaba ist es das dritte Spiel gegen die Katalanen. Bisher ging er stets als Sieger vom Platz: Im Halbfinale 2012/13 leistete er bei den Siegen im Ausmaß von 4:0 und 3:0 je eine Torvorlage, Bayern holte in der Folge im Endspiel gegen Dortmund (2:1 im Wembley-Stadion) den bisher letzten von insgesamt fünf Triumphen im Meistercup (drei) bzw. der Champions League (zwei).

Auch Barça hält bei dieser Zahl, im Unterschied zu den Bayern, die 22 der 23 Partien dieses Jahres bei einem Remis gewonnen haben, geht es den Katalanen allerdings darum, eine ziemlich verpatzte Saison mit einem Titel zu retten.

Das elfte Duell – die Bayern liegen in der Bilanz mit sechs Siegen bei nur zwei Niederlagen klar voran – steht ganz im Zeichen der Offensivstars Robert Lewandowski und Lionel Messi. Viel hängt davon ab, welcher der beiden den besseren Tag erwischt. Mit 53 Toren in 44 Saisonpflichtspielen ist der noch 31-jährige Pole ebenso wichtig wie der Argentinier, der in 43 Pflichtspielen dieser Saison auf für ihn unterdurchschnittliche 31 Treffer kam. Zuletzt fand der 33-Jährige allerdings zu großer Form zurück. Am vergangenen Samstag, im Achtelfinalrückspiel gegen SSC Napoli, steuerte er ein Tor und einen Assist zum 3:1 bei, das nach dem 1:1 im Hinspiel locker zum Aufstieg reichte.

Lewandowski sei zwar zweifelsohne "el terror de Europa", schrieb die Sportzeitung Marca, aber: "Mit Lionel Messi ist alles möglich." Das glaubte der sechsmalige Weltfußballer selbst. "Wir hatten keine großartige Saison. Jetzt geht es darum, zu zeigen, dass sich die Dinge ändern können." Auch die Spannungen mit Trainer Quique Setien sollen nachgelassen haben. "Bei einigen Dingen sind wir einer Meinung, bei anderen nicht. Das ist normal", sagte der Coach selbst. Messi wiederum behauptet, die Probleme seien ausgeräumt: "Entscheidend ist Selbstkritik. Und das haben wir intern gemacht." Rummenigge über Messi: "Ich habe einen Riesenrespekt vor ihm. Er hat etwas, was kaum ein anderer hat: Er kann Spiele im Alleingang entscheiden."

Wiedersehen mit Pep

Es geht für Bayern auch um ein Wiedersehen mit Pep Guardiola. "Es wird echt schwer, Manchester City zu schlagen", sagte Liverpools Teammanager Jürgen Klopp zuletzt. Die Citizens unter Dirigent Guardiola gelten neben dem FC Bayern als Favorit im Finalturnier. In der Liga hatte es hinter Liverpool nur zum Vizemeistertitel gereicht, in der Königsklasse soll nun endlich die Erlösung folgen – denn noch nie stand Manchester City im Finale der Champions League. Am Samstag wartet nun Olympique Lyon. Der Außenseiter hat im Achtelfinale gegen Juventus Turin bereits gezeigt, was alles möglich sein kann. Superstar Cristiano Ronaldo haben die Franzosen jedenfalls schon zum Zuschauen verurteilt. (APA, sid, lü, 13.8.2020)