Die Durchimpfungsrate liegt in Österreich bei acht Prozent

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Wien – Das von der Stadt Wien wegen der Coronavirus-Pandemie für den Herbst angekündigte Angebot einer kostenlosen Grippeimpfung wird grundsätzlich für alle Wienerinnen und Wiener gelten. Es gebe "keinen Ausschluss", die vulnerablen Gruppen sollen jedoch besonders motiviert werden, hieß es auf APA-Anfrage aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Die genauen Planungen laufen noch.

Die Stadt hatte schon im April über die Bundesbeschaffungsgesellschaft große Mengen an Influenza-Impfstoffen eingekauft und kostenlose Impfungen angekündigt. 320.000 Dosen konnten neu besorgt werden, dazu kommen noch Vorräte aus dem Vorjahr. Rund 400.000 Dosen stehen damit zur Verfügung – etwa doppelt so viele, wie für die vergangene Grippesaison in Wien verbraucht wurden.

Ausreichend Impfstoff

Das Problem, dass zu wenig Vakzine für alle Impfwilligen vorhanden sein werden, wird sich daher vermutlich gar nicht stellen. "Der Wunsch wäre, die Impfung allen angedeihen zu lassen", sagte Rudolf Schmitzberger, Leiter des Impfreferats der Ärztekammer (ÖÄK). Wenn es einen Impfstoffmangel gebe, dann sei es generell eine ärztliche Entscheidung, welchen Bevölkerungsgruppen die noch vorhandenen Dosen zukämen.

Die Details für die Gratis-Grippeimpfaktion sind derzeit in Ausarbeitung – etwa ob der Impfstoff direkt beim Arzt erhältlich sein wird. Kinder seien durch die Gratis-Kinderimpfaktion vom Bund "auf jeden Fall im Fokus", verlautete aus dem Hacker-Büro. Insgesamt solle es in der Kampagne einen Schwerpunkt auf gefährdete Bevölkerungsgruppen geben. "Die Impfaktion soll mit 1. Oktober beginnen", kündigte Schmitzberger gegenüber der APA an. Der über die Nase zu verabreichende Gratisimpfstoff für Kinder werde mit November zur Verfügung stehen.

Durchimpfungsrate anheben

Ziel der heuer verstärkten Aufrufe zur Grippeimpfung ist die Anhebung der in Österreich nur bei rund acht Prozent liegenden Durchimpfungsrate gegen Influenzaviren. Dadurch soll die Doppelbelastung des Gesundheitssystems während der Coronavirus-Pandemie gering gehalten werden. (APA, 14.8.2020)