Ausbleibende Touristen bringen auch italienische Luxushotels in Bedrängnis.

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Rom – Italiens Luxustourismus stöhnt wegen des Ausbleibens ausländischer Touristen. In den Fünf-Sterne-Hotels wurde seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie in Italien Ende Februar ein 80-prozentiger Besucherrückgang gemeldet, wie aus Angaben des Handelsverbands Confcommercio hervorgeht. Die Luxushotellerie beklagt die Abwesenheit wohlhabender Reisender aus den USA, aus Japan, Russland, Australien und China.

Neun Millionen Übernachtungen gingen der Luxushotellerie in den vergangenen Monaten verloren. Bei der Zahl der Gäste aus dem Ausland kam es im Juli zu einem Rückgang von 76,4 Prozent, bei den italienischen Besuchern lag das Minus bei 24,5 Prozent.

Betroffen ist nicht nur die Hotellerie, sondern auch die Gastronomie. Laut Angaben des Handelsverbands beklagten 80 Prozent der Restaurantinhaber schwere Verluste in diesem Sommer. Allein in den vergangenen drei Monaten meldete die Branche einen Umsatzrückgang von drei Milliarden Euro.

Schwergewichte unterstützen

Italien hat wegen der schweren Einnahmenrückgänge beschlossen, 29 vom Tourismus stark abhängige Städte finanziell zu unterstützen. 500 Millionen Euro schüttet die Regierung zur Förderung der Stadtzentren touristischer Ortschaften aus, die unter dem Rückgang im Fremdenverkehr besonders leiden. Der Betrag soll zur Stützung jener Betriebe dienen, die im Juni einen Umsatzrückgang von mindestens 33 Prozent erlitten haben. Der Mindestbetrag, der von den Gemeinden an Einzelpersonen ausgeschüttet werden kann, liegt bei 1.000 Euro und kann bei Betrieben auf 150.000 Euro steigen.

Die Maßnahme soll einstige Schwergewichte des Massentourismus wie Rom, Florenz und Venedig, aber auch kleinere Städte wie Bozen, Rimini, Padua und Como unterstützen. "Wir müssen alles Erdenkliche unternehmen, um die Lebendigkeit der Stadtkerne aufrechtzuerhalten. Wir hoffen, dass die Städte damit die kritische Phase bis zum Neustart des Tourismus überwinden können", sagte Kultur- und Tourismusminister Dario Franceschini. (APA, 14.8.2020)

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