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Am Montag ist es so weit: Microsoft läutet mit dem Flight Simulator eine neue Ära der Flugsimulationen ein. Das Spiel gilt als einer der ersten wichtigen Titel des Jahres. In Previews war vielerorts die Rede von einem Meilenstein. Auch DER STANDARD zeigte sich beim ersten Abflug begeistert. Was viele rund um den Flight Simulator aber nicht wissen, ist, dass eine österreichische Firma dabei eine große Rolle spielt.

Microsoft Flight Simulator

Grazer Firma haucht Spielwelt Leben ein

Der Grazer Spieleentwickler Bongfish war mit seiner Schwesterfirma Blackshark.ai maßgeblich an der Entwicklung der Flugsimulation beteiligt. Das Unternehmen haucht der Welt mit seiner künstlichen Intelligenz Leben ein. Beim Flight Simulator geht es Microsoft darum, die ganze Welt im virtuellen Flieger erleben zu lassen. Die Expertise in diesem Zusammenhang geht bei Bongfish bereits auf das Jahr 2007 zurück, wie Blackshark.ai-CEO Michael Putz dem STANDARD erzählt.

Nicolas Gudino

Erste Expertise bei Snowboard-Spiel gesammelt

Damals wurde bei dem Snowboard-Spiel Stoked die offene Welt mit prozeduraler Technologie erzeugt – für die damalige Zeit bahnbrechend. Trotzdem wurde das Spiel nur durchschnittlich bewertet. Auch als man anderen Spieleherstellern die Technologie zeigte, wurde diese als "zu visionär" abgetan. Bis ein gewisser Jörg Neumann ins Spiel kam.

Langjährige Zusammenarbeit zwischen Redmond und Graz

Der Deutsche ist ein langjähriger Vertrauter von Xbox-Chef Phil Spencer und Projektleiter des Flight Simulator und war auf der Suche nach einer Firma, die den 2D-Daten des hauseigenen Bing-Kartendiensts mit Machine Learning Leben einhaucht. Schnell fand man sich zusammen und fing an, am Flight Simulator zu arbeiten. Drei Jahre lang arbeiten Microsoft und Blackshark.ai nun an dem Projekt – viele weitere sollen laut Putz folgen.

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So arbeitet die heimische Innovation

Doch wie arbeitet die österreichische Innovation nun? Laut Putz hat man eine cloudbasierte, skalierbare Lösung geschaffen, die ganz einfach einen Real-Time-Zwilling des Planeten erstellen kann. Künstliche Intelligenz extrahiert hierfür Infos aus Bildern. Weniger als 72 Stunden benötige die heimische Innovation, um Footprints von allen Gebäuden der Welt zu sammeln. Patentiertes Live-Labelling sorgt für zusätzliche Zeitersparnis.

Funktionaler als Google Earth und Co

Mit den gesammelten Infos kann der virtuelle Planet nun ganz einfach verändert und visualisiert werden. Bei Nachtaufnahmen werden die Fenster von Gebäuden etwa beleuchtet, was Google Earth und Co nicht können. Die Software von Blackshark.ai erlaubt es auch, einfach Häuser hinzufügen oder zu entfernen. Putz spricht davon, dass man den Planeten so im Grunde von Grund auf neu bauen könnte.

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Bing Maps mit Anfängen in Graz

Dass gerade Graz mit nicht einmal 300.000 Einwohnern eine derart große Rolle bei einem der wichtigsten Spiele des Jahres spielen wird, ist auch kein Zufall. Vexcel Imaging aus der Stadt an der Mur steuerte wichtige Bausteine für Bing Maps bei, wodurch der Kartendienst in seinen Anfängen der Konkurrenz überlegen war. Von der damals entwickelten Expertise profitiert der Standort noch heute, und in wenigen Tagen Millionen Spieler weltweit. (Daniel Koller, 15.8.2020)