Über ein Jahrzehnt ist es her, seitdem Sicherheitsforscher erstmals Sicherheitslücken bei Internetdiensten, die über Satellit laufen, aufgedeckt haben. 2020 sieht es aber offenbar nicht viel besser aus, wie nun der Oxford-PhD-Kandidat James Pavur im Rahmen der Hackerkonferenz Defcon vorstellte. So konnte er im Zeitraum von mehreren Jahren die Signale von 18 Satelliten, die Internetdaten an Menschen, Schiffe und Flugzeuge versenden, abfangen.

DEFCONConference

So konnte er beispielsweise nicht-verschlüsselte Navigationsdaten eines chinesischen Flugzeugs abfangen – mit derselben Verbindung konnten Fluggäste Webseiten besuchen und E-Mails versenden, was die Gefahr eines Hacks steigern. Auch könnte er etwa die Kommunikation eines ägyptischen Öltanks sammeln, sowie die persönlichen Daten eines Ingenieurs, der damit beauftragt wurde, einen defekten Generator zu reparieren.

Weiters erfuhr er das Wiederherstellungspasswort der Yacht eines griechischen Milliardärs und konnte die E-Mail eines spanischen Anwalts an seinen Klienten lesen. 4 Terrabyte an Daten konnte er so sammeln. Die Kosten für die Spionage würden gerade einmal bei 300 US-Dollar liegen. Seine Funde erläutert er in einer Präsentation. (red, 17.8.2020)