Die 50 Jahre alten Alouette-Hubschrauber sollen ersetzt werden.

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Wien – Die Typenentscheidung für neue Mehrzweckhubschrauber für das Bundesheer steht bevor. Laut Medienberichten sind drei Hersteller im Rennen, und zwar Leonardo aus Italien, Bell aus den USA sowie Airbus (Deutschland/Frankreich). Im Verteidigungsministerium hält man sich bedeckt. "Die Entscheidung wird zeitnah fallen", lautete der einzige Satz, der am Montag auf APA-Anfrage zu erhalten war.

Gekauft werden sollen zwölf Helikopter als Nachfolger der über 50 Jahre alten Alouette im Wert zwischen 300 und 400 Millionen Euro. Auch von sechs zusätzlichen Trainingsgeräten ist die Rede. Um einen sauberen und transparenten Beschaffungsprozess zu garantieren, soll die Beschaffung ohne Vermittlerprovisionen "Government-to-Government im Sinne des europäischen Kooperationsgedankens" erfolgen, betonte Generalstabschef Robert Brieger bereits im Juli.

AW169 von Leonardo offenbar Favorit

Der US-Hersteller Bell mit seinem Modell 429 wäre damit wohl aus dem Rennen, zuletzt wurde aber spekuliert, dass US-Außenminister Mike Pompeo bei seinem Österreich-Besuch für das Unternehmen lobbyiert haben könnte. Auch von einer kommenden Präsentation in Österreich ist die Rede. Im Raum steht zudem eine Verknüpfung mit der Nachbeschaffung der ebenfalls in die Jahre gekommenen Bell-OH-58-Kiowa-Hubschrauber des Bundesheeres.

Favorit des Generalstabs ist angeblich aber der AW169 von Leonardo aus Italien. Der H145 von Airbus dürfte nicht so gute Karten haben, ist das Unternehmen doch wegen des Eurofighter-Deals bei Österreichs Bundesregierung nicht gut angeschrieben. Andererseits hat Österreich immer wieder bei Airbus eingekauft, etwa 2017 sechs Hubschrauber für das Innenministerium. (APA, 17.8.2020)