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Bis zu 80.000 Karibukälber machen jedes Jahr ihre ersten Schritte im Arctic National Wildlife Refuge.

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Washington/Juneau – Die US-Regierung hat höchst umstrittene Erdölbohrungen in einem Naturschutzgebiet in Alaska genehmigt. Innenminister David Bernhardt sagte am Montag dem "Wall Street Journal", die Versteigerung von Bohrlizenzen im Arctic National Wildlife Refuge könne rund um das Jahresende erfolgen.

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Die arktischen Küsten bieten einen wichtigen Lebensraum für Eisbären.
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"Ich habe großes Vertrauen, dass dies (Bohrungen) verantwortungsvoll, nachhaltig und umweltverträglich getan werden kann", sagte Bernhardt. Umweltschützer kündigten umgehend Widerstand gegen Bohrungen in der Region an, die Heimat für Eisbären, Rentiere und viele andere Tiere ist. "Unser Klima befindet sich in einer Krise, die Ölpreise sind in die Tiefe gestürzt, und überall ziehen sich große Banken aus der Finanzierung" solcher Projekte in der Arktis zurück, erklärte Adam Kolton von der Alaska Wilderness League.

Der Nationalpark ist rund 80.000 Quadratkilometer groß.

Kongress hat Bohrungen genehmigt

"Und doch setzt die Trump-Regierung ihren Wettlauf für einen Ausverkauf der letzten großen Wildnis unserer Nation fort und setzt damit Ureinwohner und die fabelhafte Tier- und Pflanzenwelt, die auf sie angewiesen ist, einem Risiko aus", kritisierte Kolton. Er kündigte an, vor Gericht zu ziehen, den Kongress anzurufen und Druck auf Ölkonzerne auszuüben, um Bohrungen zu verhindern.

Der US-Kongress hatte vor drei Jahren grundsätzlich Bohrungen in dem Naturschutzgebiet im Norden des Bundesstaates Alaska genehmigt. Damals hatten die Republikaner von Präsident Donald Trump die Mehrheit in beiden Kongresskammern. Inzwischen haben die Demokraten die Mehrheit im Repräsentantenhaus.

Trump ist ein erklärter Klimawandelskeptiker und Förderer der heimischen Erdölindustrie. In seiner Amtszeit hat er zahlreiche Umweltauflagen gelockert, um der Wirtschaft entgegenzukommen. (APA, 18.8.2020)