Als eingebürgerter amerikanischer Staatsbürger begann der Angeklagte 1982 bei der CIA zu arbeiten.

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Washington/Peking – Ein ehemaliger CIA-Beamter und Sprachwissenschafter des FBI ist im US-Bundesstaat Hawaii wegen Spionage für China angeklagt worden. Alexander Yuk Ching Ma wird vorgeworfen, mit einem Verwandten, ebenfalls einem ehemaligen CIA-Beamten, chinesischen Geheimdienstmitarbeitern vertrauliche Informationen zugespielt zu haben, teilte das US-Justizministerium am Montag mit.

Als eingebürgerter amerikanischer Staatsbürger begann Ma 1982 bei der CIA zu arbeiten und erhielt laut Ermittlern eine entsprechende Sicherheitsüberprüfung. Nach Angaben der US-Staatsanwaltschaft habe Ma die CIA 1989 verlassen und im Anschluss in Schanghai, China, gelebt, bevor er 2001 nach Hawaii gezogen sei.

Ma war auch für das FBI tätig

Noch im selben Jahr hätten sich Ma und sein mutmaßlicher Komplize in Hongkong mit dem chinesischen Geheimdienst getroffen, um Informationen über Mitarbeiter, Operationen und Kommunikationswege der US-Behörde preiszugeben. Laut Anklageschrift belege ein Video des Treffens die Anschuldigungen. Zudem sei darauf zu sehen, wie Ma 50.000 Dollar in bar erhalten habe. Seit 2004 war Ma beim FBI in Honolulu als Sprachwissenschafter beschäftigt. In den folgenden sechs Jahren habe er regelmäßig offizielle Dokumente kopiert, darunter einige mit der Aufschrift "Secret", und diese auf seine regelmäßigen Reisen nach China mitgenommen.

Die CIA und das FBI lehnten es ab, sich dazu zu äußern, warum Ma erst jetzt festgenommen wurde. Der Anwalt von Ma, Craig Jerome, konnte nicht sofort für eine Stellungnahme erreicht werden. (APA, red, 18.8.2020)