Jupiter, aufgenommen von Clyde Fosters Teleskop. Rechts unten: Junos ungefähre Flugbahn (von Norden nach Süden).
Foto: Clyde Foster

Clyde Foster, ein Astronom aus Centurion, Südafrika, hat am 31. Mai ein neues Oval in der Atmosphäre von Jupiter entdeckt, das sich binnen kurzer Zeit gebildet haben dürfte. Jedenfalls war die Wolkenstruktur nur wenige Stunden zuvor auf von australischen Astronomen aufgenommenen Jupiterbildern noch nicht vorhanden.

Foster beobachtete die Formation mithilfe eines Filters, der Lichtfrequenzen sichtbar macht, die von Methangas in Jupiters Atmosphäre absorbiert werden. Informell wurde das Wolkenoval "Clyde's Spot" getauft. Es befindet sich in der turbulenten Region nahe des Großen Roten Flecks.

Heftiger Ausbruch

"Clyde's Spot ist eine Wolke, die hoch über die umgebenden Wolkenschichten der Jupiter-Atmosphäre hinausragt", erklärt ein Mitglieder des Juno-Missionsteams der Nasa. "Diese heftigen konvektiven Ausbrüche treten gelegentlich in der Region in Erscheinung, die wir als South Temperate Belt (STD) bekannt ist."

Am 2. Juni 2020, nur zwei Tage nach der Erstbeobachtung durch Clyde Foster, führte die Sonde Juno ihren 27. Vorbeiflug an Jupiter durch. Ihre Beobachtungsinstrumente nahmen dabei mehrere Bilder der neuen ovalen Struktur auf.

Bild von Clyde's Spot, aufgenommen von der Nasa-Sonde Juno.
Foto: NASA / JPL-Caltech / SwRI / MSSS / Kevin M. Gill

Juno war zur Stelle

"Der Orbiter kann bei jedem Durchgang nur einen relativ schmalen Streifen von Jupiters Wolkenoberfläche abbilden", erklären die Forscher. "Obwohl Junos Kurs nicht direkt über die Formation verlief, befand sich die Flugbahn der Sonde nah genug, dass wir beschlossen, Juno sollte detaillierte Bilder von dem neuen Wolkenmerkmal schießen." Zum Zeitpunkt der Aufnahmen befand sich die Sonde zwischen 45.000 und 95.000 Kilometer von der Wolkendecke des Gasriesen entfernt. (red, 18.8.2020)