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Drei neue Seilbahnen sollen in Oberösterreich gebaut werden (Symbolfoto).

Foto: AP / WINFRIED ROTHERMEL

Hinterstoder/Vorderstoder – Die Pläne für eine Erweiterung des oberösterreichischen Skigebiets Hinterstoder werden – wieder einmal – konkreter. Vorgesehen ist nun eine Verbindung der Höss mit den ehemaligen Hacklliften in Vorderstoder, wie die "Oberösterreichischen Nachrichten" ("OÖN") am Mittwoch berichteten. Eine Verbindung zur Wurzeralm ist wohl endgültig vom Tisch. Entsprechende Projekte waren am Naturschutz gescheitert.

Seit gut zehn Jahren wird an dem Vorhaben bereits gefeilt. Der anfängliche Plan, die Skigebiete Höss in Hinterstoder und Wurzeralm in Spital am Pyhrn – zuerst via Skischaukel, dann mit einem 4,5 Kilometer langen Tunnel – über das Naturschutzgebiet Warscheneck zu verbinden, ging nicht durch. Nun ist man auch vom Plan einer Gondelbahn von Vorderstoder zur Wurzeralm offenbar abgerückt.

Kosten: Rund 45 Millionen Euro

Laut dem auf der Homepage der Gemeinde Vorderstoder abrufbaren "Umweltbericht zur strategischen Umweltprüfung" soll die Höss mit ihren bisher 40 Pistenkilometern über drei Seilbahnen mit den ehemaligen Hacklliften in Vorderstoder verbunden werden. Knapp 51 Hektar bzw. 10,7 Kilometer Skipisten – in einer Seehöhe von unter 1.100 Metern, inklusive Beschneiung – sollen entstehen. Eine Fläche von 42,6 Hektar soll dafür gerodet werden.

In Vorderstoder sind Parkplätze für 850 Pkws und zehn Busse, in Hinterstoder weitere 300 Stellplätze zusätzlich geplant. Kostenpunkt der Pläne, die eine "langfristige Sicherung und Entwicklung des Ganzjahrestourismus der Gemeinden Hinterstoder und Vorderstoder" gewährleisten sollen und über die nun die Abteilung Raumplanung des Landes befinden muss: rund 45 Millionen Euro. Für den Projektstart wird das Jahr 2023 angepeilt. Gegner haben bereits eine Petition gestartet.

Grüne sprechen von Realitätsverweigerung

Heftige Kritik an den Ausbauplänen äußerten bereits die oberösterreichischen Grünen. Landtagsabgeordnete Maria Buchmayr forderte einen "zukunftsfähigen Ganzjahrestourismus anstatt weiterer Pläne zur Naturzerstörung" und warf den Projektverantwortlichen, die trotz Klimawandels Skipisten in recht niedrigen Seehöhen planen, Realitätsverweigerung vor.

"Neue Skipisten und Lifte in einer Höhenlage von 800 bis 1.100 Metern sind mit Sicherheit keine Investitionen in die Zukunft", so Buchmayr. Es sei dort eine permanente künstliche Beschneiung nötig. "Das würde einen massiven Eingriff in den sensiblen Wasserhaushalt der Region darstellen und auch hohe Energie- und Investitionskosten bedeuten." Zudem kritisiert sie die geplanten Rodungen. (APA, red, 19.8.2020)