Bucket Hats, weite Hemden über XL-Shirts, Sneaker an den Füßen – so sehen Clubgänger aus, wenn es nach dem Mode-Label "House of the Very Islands" geht. Das Designerduo Karin Krapfenbauer und Markus Hausleitner hat seine Frühjahrskollektion 2021 den Wiener Clubs gewidmet. Eine Kopfbedeckung trägt den Namen "Praterdome", ein Mantel heißt "Fluc", eine Jeansjacke "Grelle Forelle", ein T-Shirt "Einbaumöbel".

Warum denn das? "Diese Orte sind Teil einer speziellen Topografie der Stadt, ohne die Wien ein anderes wäre", meint Hausleitner. Für ihn als Designer hätten darüber hinaus das Ausgehen ("Sich eine Nacht aufzulösen und am nächsten Tag sich mit Hangover wieder zusammenzusetzen") und überhaupt Musikkulturen schon immer eine wichtige Rolle gespielt.

House Of The Very Islands zeigt sich solidarisch mit der Wiener Clublandschaft.
Foto: Christian Benesch

Mit der Benennung der Kleidungsstücke wolle man jenen Teilbereich der Kultur, der existenziell bedroht und von der Politik vernachlässigt werde, sichtbar machen, erklärt der Designer: "Wird die Mode obsolet, wenn man nicht mehr ins Theater, Kino, auf Festivals oder Tanzen gehen kann, wenn es keinen Raum mehr zur Selbstinszenierung im realen Leben gibt?"

Seit zwölf Jahren führt Hausleitner das Unisex-Label gemeinsam mit Krapfenbauer. Denn nicht nur die Wiener Clublandschaft, sondern auch das Modeunternehmen, das vor allem in Japan verkauft, leidet unter der Corona-Krise: "Fashion-Weeks mit ihren Messen und Showrooms können nicht stattfinden, virtuelle Showrooms sind fast die einzige Möglichkeit, Einkäufer zu erreichen." House Of The Very Islands ist bereits mittendrin in einem Prozess des Umdenkens. Man will mehr mit lokalen Manufakturen zusammenarbeiten, den Online-Verkauf wichtiger nehmen. Erhältlich ist die Club-Edition des Labels aber erst im kommenden Frühjahr. Bleibt zu hoffen, dass die Kollektion nicht ein Nachruf auf Clubs wird, die Corona nicht überlebt haben. (feld, 21.8.)

Website "House Of The Very Islands"