Die schottische Brewdog Beer Company bietet ihren Mitarbeitern "Paw-ternity"an, um Hunde an das neue zuhause zu gewöhnen.

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Vom bevorstehenden "Ernst des Lebens" reden Eltern damals wie heute gerne zu ihren ferienglücklichen und selbstvergessenen Kindern ab Ende August, wenn der Beginn des neuen Schuljahres vor der Türe steht. Irgendwie geht es einem im sogenannten Erwachsenenleben ja auch so zum Sommerende. Noch einmal die Füße ins Wasser halten und einen Cocktail trinken, noch einmal essen, wann man will, statt in der reglementierten Mittagspause. Vor allem: Noch einmal die Gedanken dorthin lenken, wo man möchte – oder am besten nirgendwohin. Und noch einmal wild träumen, etwa vom idealen Arbeitsplatz.

Dort könnte es beispielsweise Erziehungsurlaub für das neue Haustier geben. Bekanntlich müssen Hundewelpen geprägt werden, die Gegenwart der Rudelführer und das Zusammenleben mit ihnen erlernen. Zwei Wochen dafür wären ideal. Zusätzlich noch Sonderurlaub im Bedarfsfalle. Absurd?

Nicht ganz. Einige Unternehmen bieten das an. "Paw-ternity" heißt das etwa bei der schottischen Brewdog Beer Company. Natürlich dürfen dort Hunde mit in die Firma, deshalb sollen sie vorher ja auch ordentlich erzogen werden. Das US-Unternehmen Mars Petcare macht das auch so. Bei manchen kleineren Firmen gibt’s Ähnliches auch für Katzen. Nicht ausgeschlossen, dass dieser Trend zu uns schwappt, eventuell zwecks Burnout-Prophylaxe – immerhin ist gut beforscht, dass zahme Pelzviecherln den Blutdruck senken, beruhigen und harmonisieren. Guterzogene jedenfalls. (Karin Bauer, 23.8.2020)