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Salzburger Festspielhaus mit Blick auf Festung.

Foto: REUTERS/Leonhard Foeger

Salzburg – Einen Tag vor der Feier des Jedermann-Tags (Tipps siehe rechts) kündigte Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) die Sanierung und Erweiterung des Salzburger Festspielkomplexes an. Das Projekt solle "in wenigen Wochen" vorgestellt und bis 2031 realisiert werden. Über die Finanzierung wollte er keine Auskünfte geben, neben der Unterstützung durch Bund, Land und Stadt hoffe man auch auf jene von Sponsoren. Die Errichtung eines Festspielzentrums auf dem Boden des Schüttkastens solle dagegen komplett von Sponsoren gestemmt werden. Bei der Sanierung und Erweiterung rechne man mit einer Planungszeit von vier und einer Bauzeit von sechs Jahren.

Unter "widrigsten Umständen"

Anlass der Ankündigung war die Vorstellung eines Memorandums zum 100-Jahr-Jubiläum der Festspiele, in dem sich der Festspielfonds und das Direktorium auf zehn Grundsätze verständigten, mit denen man in die Zukunft gehen wolle. "Eine Art Selbstverpflichtung", wie es Haslauer formulierte. Darin festgehalten sind eine Reihe wenig überraschender Feststellungen wie jene, dass sich die Festspiele als "Friedensprojekt" verstehen, dass man sich international ausrichte und weiterhin einen Dreispartenbetrieb aus Oper, Schauspiel und Konzert pflegen wolle.

Dezidiert festgehalten ist, dass man eine besondere Aufgabe darin sehe, "zeitgenössischer Kunst eine Bühne zu bieten" und die "kommende Generation für Musik und Theater zu begeistern". Weiterhin wolle man ein "bedeutender wirtschaftlicher Motor" sein. Der Erfahrung der vergangenen Monate ist wohl der zweite Punkt des Memorandums geschuldet: Die Festspiele wollen auch zukünftig der Kunst "unter widrigsten Umständen" zu ihrem Stellenwert verhelfen. Für das heurige Jahr habe man das jedenfalls geschafft, so das Direktorium. (hil, 22.8.2020)