Mark Zuckerberg ist in Überlegungen eingebunden, wie Fake News nach der US-Wahl auf Facebook verhindert werden können.

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Menlo Park – Facebook prüft US-Medien zufolge Maßnahmen gegen eine mögliche Verbreitung von Falschinformationen nach der US-Wahl am 3. November. Zu den besprochenen Szenarien gehöre eine etwaige unwahre Behauptung von Amtsinhaber Donald Trump auf dem sozialen Netzwerk, er habe eine weitere Amtszeit gewonnen, berichtete die "New York Times" (NYT) am Freitag unter Berufung auf Insider.

Auch die Agentur Reuters berichtete über eine entsprechende Möglichkeit. Mark Zuckerberg, der CEO der vielfach kritisierten Plattform, nehme derzeit täglich an Meetings teil, die eine mögliche Beeinflussung der US-Wahl zum Inhalt hätten. Ein Sprecher des Sozialen Netzwerks sagte dazu, man spiele "eine Reihe von Optionen zum Umgang mit politischen Werbespots" durch, habe aber noch keine Entscheidung gefällt und könne daher auch keine weiteren Details nennen.

Streit um Meinungsfreiheit

Laut der NYT ist auch die Möglichkeit durchgespielt worden, dass Trump fälschlicherweise erkläre, es seien Briefwahlzettel verloren gegangen, hieß es weiter unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Personen. Als eine Gegenmaßnahme diskutierten der Chef des US-Konzerns Mark Zuckerberg und führende Manager einen "Not-Aus-Schalter", um nach der Abstimmung Wahlspots zu blockieren.

Facebooks Social-Media-Konkurrent Twitter hatte vor einigen Wochen bekanntgegeben, dass man politische Werbung während des Wahlkampfes überhaupt verbieten werde. Schon zuvor hatte man mehrere Postings Trumps gelöscht, in denen dieser unwahre Behauptungen über angeblich geplante Manipulation der Briefwahl durch die Demokraten verbreitet hatte. Facebook will Trump-Postings nicht löschen und auch keine politische Werbung verbieten, da man die Meinungsfreiheit auf der Plattform nicht einschränken wolle, hieß es damals.

Neben der Rolle von Sozialen Medien wird in den USA auch heftig über jene der traditionellen Post debattiert. Die Demokraten verdächtigen Trump und Post-Chef Louis DeJoy, die Briefwahl durch einen rigiden Sparkurs bei dem Staatsunternehmen absichtlich zu sabotieren. DeJoy stand am Freitag einem Komitee des Senats Rede und Antwort. (red, APA, 21.8.2020)