Gegen eine Maschine hat ein menschlicher Pilot in einer F-16 keine Chance mehr.

Foto: DARPA

Nicht nur bei Spielen, sondern auch im Krieg hat Künstliche Intelligenz die Oberhand gewonnen. So konnte sich der Computer bei einem simulierten Luftkampf klar gegen einen erfahrenen Piloten der US Air Force durchsetzen. Dieser konnte mit seiner F-16 keinen einzigen Treffer erzielen. Ausgangspunkt der Auseinandersetzung war ein Wettbewerb, bei dem unterschiedliche Systeme ihr Können bei einem simulierten Luftkampf austragen sollten. Gewinner davon war Heron Systems Inc.

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Unglaublich präzise

Die Künstliche Intelligenz des Unternehmens sorgte vor allem aufgrund ihrer Präzision für Erstaunen. Zuerst schaffte die Maschine einen Abschuss sämtlicher KI-Gegner, um dann beim großen Showdown gegen den menschlichen Herausforderer anzutreten. Simuliert wurden Luftkämpfe mit F-16-Flugeugen. Nur die Nutzung der Bordkanone war erlaubt, Lenkraketen durften nicht eingesetzt werden. Der menschliche Pilot trat mit einem VR-Headset und Joystick an.

Änderung der Taktik

Das Scharmützel zwischen Menschen und Maschine konnte aber nicht eindeutiger ausgehen. Bei fünf Auseinandersetzungen ging die KI von Heron Systems Inc. jedes Mal als Sieger hervor. Selbst eine vorrübergehende Änderung der Taktik konnte die Maschine nicht aus der Fassung bringen. Dem Computer war es auch nicht erlaubt, während des Wettbewerbs zu lernen. So sollte sichergestellt werden, dass sich die KI nichts von seinem menschlichen Gegner abschaut.

Nvidia Tegra im Einsatz

Trotz der Einschränkung ging das System der US-Firma als klarer Sieger hervor. Heron Systems Inc. erklärte die Überlegenheit damit, dass sie vier Milliarden Simulationen durchliefen und so ihrer Maschine zwölf Jahre Erfahrung eingeimpft hätte. Besonders erstaunlich: Betrieben wurde das System mit einem Nvidia Tegra. Dieser kann ganz einfach in einem Flugzeug oder Drohne nachgerüstet werden.

Foto: DARPA

Menschenrechtler warnen

Veranstaltet wurde der Wettbewerb von der DARPA, der Forschungsabteilung der US-Armee. Ziel war es einerseits mehr KI-Entwickler für ein hauseigenes Programm zu lukrieren. Dieses sieht vor, dass man den Luftkampf mehr und mehr automatisiert und zugleich das Vertrauen zwischen Menschen und Maschine verbessert. Menschrechtsorganisationen sehen dies kritisch und warnen vor einer Art Killer-KI, die Menschen künftig automatisch tötet. (red, 23.8.2020)