In dieser Galerie: 2 Bilder

Alpbach – Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat in seiner Eröffnungsrede beim Europäischen Forum Alpbach die Bedeutung europäischer Zusammenarbeit betont.

Gerade die Corona-Krise habe gezeigt, was es bedeutet, wenn zu wenige Erntearbeiter, zu wenige Pflegekräfte, zu wenig medizinische Güter vorhanden sind. Sie, die Krise, habe "uns gezeigt, wie eng wir miteinander verbunden sind. Alleingänge sind daher keine Lösungen. Wir sind ökonomisch hochgradig voneinander abhängig. Es nützt uns allen, wenn es unseren Nachbarn gut geht."

Keine Impfung gegen die Klimakrise

Der Bundespräsident sagte, dass es wohl eines Tages eine Impfung gegen Covid-19 geben werde, eine Impfung gegen die Klimakrise werde es aber nicht geben: "Die EU muss stärker aus der Corona-Krise herauskommen und die richtigen Lektionen lernen. ... Jetzt ist es wichtig, dass wir einen nachhaltigen Weg finden, um die gemeinsame europäische Zukunft abzusichern, unsere Volkswirtschaften nicht nur stärker, sondern auch besser, grüner und gerechter wieder aufzubauen."

Die europäischen Staaten hätten schon einen Teil der Lektion gelernt und umgesetzt, sagte Van der Bellen: "Nach Jahren sehr schwieriger Verhandlungen waren sie angesichts des wirtschaftlichen Drucks der Krise nicht nur in der Lage, schnell einen Kompromiss zu finden und ein reguläres EU-Budget zu beschließen. Während des historischen Gipfels haben sie sich auch auf einen substanziellen gemeinsamen europäischen Plan zum Wiederaufbau unserer Volkswirtschaften geeinigt – zusätzlich zu den nationalen Programmen."

Das zeige, dass viel mehr möglich ist, als bisher angenommen wurde – und das gelte auch auf anderen Gebieten, nicht nur im Hinblick auf Digitalisierung, sondern auch bezüglich Herausforderungen wie der Klimakrise.

Das Forum findet heuer teilweise im Bergdorf Alpbach, teilweise im Internet statt – Van der Bellen war es deshalb ein Anliegen, persönlich nach Alpbach zu kommen. (cs)