Die Verordnung zu den Grenzkontrollen bei der Einreise nach Österreich führte am Karawankentunnel zu stundenlangen Wartezeiten.

Für viele Urlauber wurde die Heimreise vergangenes Wochenende zur Tortur: Wer mit dem Auto über die Grenze nach Kärnten musste, verbrachte zig Stunden im Stau. Sogar das Rote Kreuz musste ausrücken, um in der Nacht Getränke zu verteilen. Grund dafür waren neue Vorschriften für die Einreise. Jedes einzelne Auto wurde kontrolliert.

Das Chaos wäre vermeidbar gewesen. Denn gescheitert ist eine vernünftige Abwicklung der Kontrollen an unzureichender Kommunikation und Planung: Erst nach den katastrophalen Berichten von Betroffenen stellte das Gesundheitsministerium klar, dass ohnehin immer nur Stichproben-Kontrollen notwendig waren. Bloß: Bei den Kärntnern kam diese Art der Verordnungsinterpretation offenbar nicht an. Wenn diese erst am Tag des Inkrafttretens der neuen Bestimmungen von den neuen Regeln erfahren, ist das eindeutig zu spät. Die betreffende Novelle wurde einen Tag zuvor im Rechtsinformationssystem veröffentlicht. Doch da schaue man eben am Wochenende auch nicht ständig hinein, wie es ein Sprecher des Landes Kärnten formulierte.

Wären die Vorschriften zuvor mit den lokalen Behörden besprochen worden, hätte man sich die Verwirrung sparen können. Die Frage, wer hier wen zuerst hätte anrufen müssen, ist dabei nachrangig. Fest steht: Unnötige Schikanen wie diese dürfen, vor allem nach den jüngsten Patzern in puncto Corona-Verordnungen, nicht mehr passieren. (Vanessa Gaigg, 24.8.2020)