Ja, die meisten Eltern versuchen es wirklich, mit den Kindern geduldig, wertschätzend und höflich zu bleiben, selbst wenn das Kind etwas anstellt, nicht hört oder einfach frech ist. Bindungsorientiert oder bedürfnisorientiert heißt der Erziehungsstil und wird seit einigen Jahren auf den diversen Mama-Blogs rauf und runter gepredigt. Kein lautes Wort soll fallen, das Bedürfnis des Kindes ist oberste Priorität. Und daran kann man eigentlich nur scheitern.

Denn irgendwann hört man sich Sätze sagen, die man sich ganz fest vorgenommen hat, niemals zu seinen eigenen Kindern zu sagen. Fest eingebrannt haben sich wohl die Erziehungsphrasen der eigenen Eltern und kommen in der Stresssituation mit dem eigenen Kind wieder zum Vorschein. Dann kann es schon passieren, dass man sich sagen hört: "Wenn du jetzt nicht aufräumst, dann schmeiß' ich die Spielsachen, die am Boden liegen, weg!"

Eins, ...
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Bis drei zählen ...

Kaum ist der Satz ausgesprochen, geniert man sich auch schon. Wie groß war doch die Panik, als Kind die geliebten Legosteine an die Mülltonne zu verlieren, und nun verursacht man diese Angst beim eigenen Kind. Aber man will ja nur, dass sie endlich aufräumen, und wenn sie doch nicht hören, wie soll man sie denn sonst dazu bringen? Es ist die Verzweiflung, die viele Eltern auf Sätze aus der eigenen Kindheit zurückgreifen lässt.

"Ich zähl' bis drei!" Diesen Satz kann man oft auf Spielplätzen hören. Eltern kündigen das baldige Gehen an, und das Kind ignoriert es einfach. Man versucht es ein paar Mal, und irgendwann reißt die Geduld, und Mama oder Papa zählen bis drei. Aber was kommt eigentlich nach drei?

Und welche Sätze haben Sie schon zu Ihrem Kind gesagt und bereut?

Wie hat Ihr Kind darauf reagiert? Haben Sie sich auch schon einmal für einen Erziehungssatz aus der Hölle bei Ihrem Kind entschuldigt? Und welchen Satz, den Sie von Ihren Eltern gehört haben, konnten Sie bisher erfolgreich vermeiden? (wohl, 26.8.2020)