Im Anfang war das Wort. Am 15. August forderte Bundeskanzler Sebastian Kurz "strengere Kontrollen von Rückkehrerinnen und Rückkehrern an den Grenzen".

Und das Wort ist Stau geworden. Denn im Gesundheitsministerium und an der Grenze beim Karawankentunnel handelten sie nach dem Wort des Meisters und kontrollierten noch "flächendeckender" jeglichen Urlauber, der aus dem verdächtigen Kroatien kam. Denn: "Das Virus kommt mit dem Auto nach Österreich."

An der Grenze beim Karawankentunnel wurden flächendeckend Urlauber aus Kroatien kontrolliert.
Foto: APA/GERD EGGENBERGER

Ein jeglicher bemühte sich aber, den Pallawatsch möglichst stressig für die Leut’ zu inszenieren. Die berühmten Juristen des Gesundheitsministeriums formulierten wieder eine Verordnung, die man auslegen konnte wie einen Kabbala-Text. Mit bürokratischer Herrschaftsgebärde verlangte man von den österreichischen und deutschen und niederländischen Rückkehrern, dass sie vorausahnten, man würde ihnen an der Grenze ein Formular abverlangen, das sie sich vorher selbst herunterladen müssten. Selbstverständlich hat ja jeder einen Drucker mit. So mussten am Ende die Slowenen mit Formularen aushelfen. Denn die Kärntner Behörden wiederum beschlossen, die Verordnung wortwörtlich zu nehmen (die Steirer taten das nicht).

Aber über allem schwebte der türkise Geist, und der besagt: "Ihr habts ja unbedingt im Ausland Urlaub machen müssen. Noch dazu auf dem Balkan. Das habts jetzt davon." (Hans Rauscher, 24.8.2020)