Heinz Frank in seiner Ausstellung "Der Winkel des Endes kommt immer von hinten" in der Kunsthalle Wien Karlsplatz 2019.

"I bin ka Künstler. Das Einzige, wos i bin, is am Lebn", erklärte Heinz Frank 2019 anlässlich der Eröffnung seiner Ausstellung Der Winkel des Endes kommt immer von hinten in der Kunsthalle am Wiener Karlsplatz dem STANDARD. Und er mache auch keine Werke, sondern "Sachen". Jetzt ist der Wiener Bildhauer und Zeichner verstorben. Auch die Sprache spielte für sein Schaffen eine wesentliche Rolle, vielfach als Initialzündung von Arbeiten.

Das konkreter Handwerkliche stand am Anfang seiner Laufbahn. 1939 in Wien geboren, hat Frank ab Mitte der 1960er an der Akademie der bildenden Künste Architektur studiert und auch später noch Möbel entworfen. Jahrelang arbeitete er zudem als Elektrotechniker. Als Künstler tätig wurde er in den 1970ern und zeigte seine schalkhaften und multikulturell beeinflussten Schöpfungen bald in Ausstellungen nicht nur hierzulande im Architekturzentrum (1993) oder im Museum für angewandte Kunst (1992), sondern auch in Deutschland, der Schweiz oder Italien.

Bunt und bekannt

1986 erhielt er den Preis der Stadt Wien für Bildhauerei, Werke Franks finden sich in zahlreichen österreichischen Museumssammlungen wie dem Mumok, dem Mak, dem Belvedere oder dem Rupertinum. Mit seinen exzentrischen Outfits war er in den 1980ern in Wien auch über Künstlerkreise hinaus bekannt.

Sein Atelier betrieb Frank in einer ehemaligen Bäckerei nahe der Schmelz. Seine Werke zwischen surrealistisch und skurril, die er aus Holz, Metall, Farbe, Ton, Textil und dazu allerlei Fundstücken baute, passten nie in die gängigen Strömungen. "Gefühltes denken und Gedachtes fühlen", lautet ein Schlagwort seines Bruchs mit den Konventionen. (red, 25.8.2020)