An sehr heißen Tagen ist es in Laubwäldern bis zu 1,8 Grad Celsius kühler als in Nadelwäldern.

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Laubbäume kühlen ihre Umgebung deutlich stärker ab als Nadelbäume. Statistische Auswertungen belegen dies für Wälder in nahezu ganz Europa. Mehr Laubbäume könnten demnach helfen, lokale Hitzewellen abzuschwächen, wie Forscher der ETH Zürich, der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) und von Meteoschweiz im Fachmagazin "Scientific Reports" berichteten.

Mithilfe von hochaufgelösten Satellitendaten konnten die Wissenschafter zeigen, dass die Temperatur in Laubwäldern niedriger ist als diejenige in Nadelwäldern. An extrem heißen Tagen betrugen die Unterschiede je nach Region bis zu 1,8 Grad Celsius.

Baumarten im Blick

"Zurückführen lässt sich der Kühlungseffekt unter anderem darauf, dass Laubbäume eine höhere Albedo aufweisen als Nadelbäume", sagt Erstautor Jonas Schwaab von der ETH Zürich. Das heißt: Laubbäume reflektieren mehr Sonnenlicht, wodurch weniger Energie in Wärme umgewandelt wird. Frühere Studien zeigten zudem, dass Laubbäume während der Vegetationszeit mehr Wasser verdunsten als Nadelbäume. Dadurch entsteht ein Kühlungseffekt.

Für verträglichere Temperaturen in heißen Sommerzeiten könnte es laut den Autoren sinnvoll sein, den Anteil an Laubbäumen auch in Städten aufzustocken. Es sei aber wichtig, künftig auch die Kühleffekte von verschiedenen Baumarten genauer zu untersuchen – und nicht nur Unterschiede zwischen Laub- und Nadelbäumen zu berücksichtigen. (red, APA, 25.8.2020)