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Die U-2 ist ein einstrahliges, für den Einsatz in großen Höhen ausgelegtes, strategisches US-Aufklärungsflugzeug.

Foto: AP/Lee Jin-man

Peking/Washington – Die Spannungen zwischen China und den USA haben sich nach einem Aufklärungsflug eines US-Flugzeuges über chinesischen Militärübungen erneut verschärft. Die Volksrepublik wirft den Vereinigten Staaten vor, am Dienstag ein US-amerikanisches U-2-Aufklärungsflugzeug ohne Erlaubnis in eine Flugverbotszone geschickt zu haben, in der eine Feuerwehrübung des Militärs abgehalten wurde.

"Es war ein Akt der nackten Provokation, China ist entschieden dagegen und hat bereits Beschwerde bei der US-Seite eingereicht", erklärte das chinesische Verteidigungsministerium. Der Flug hätte leicht zu Missverständnissen oder Fehleinschätzungen oder zu einem "unerwarteten Vorfall" führen können, fügte das Ministerium hinzu.

Am Mittwoch testete das chinesische Militär eine nuklear bestückbare Mittelstreckenrakete vom Typ DF-26B (Dongfeng, Ostwind) mit einer Reichweite von 4000 Kilometer und eine fortschrittliche Anti-Schiffs-Rakete vom Typ DF-21D mit einer Reichweite von 1800 Kilometern. Die Raketen landeten laut "South China Morning Post" in einem Gebiet südöstlich der chinesischen Insel Hainan sowie der Paracel-Inseln.

USA beruft sich auf Völkerrecht

Das US-Millitär erklärte zu dem Vorfall, dass ein U-2-Flug in der indopazifischen Region durchgeführt worden sei und "innerhalb der anerkannten internationalen Regeln und Vorschriften für Flugzeugflüge" gelegen habe. "Die Pacific Air Forces werden weiterhin jederzeit fliegen, wo es das Völkerrecht erlaubt", hieß es. Die USA und China liegen bei mehreren Themen über Kreuz.

Aus Protest gegen die weitreichenden Gebietsansprüche Chinas in dem strategisch wichtigen Seegebiet erließen die USA am Mittwoch Strafmaßnahmen gegen chinesische Firmen und Manager, die dort an Projekten beteiligt sind. (APA, 26.8.2020)