FPÖ-Spitzenkandidat Dominik Nepp begutachtet noch einmal seine Wiener Plakate.

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Wien – Die Wiener FPÖ setzt einmal mehr auf das Thema Zuwanderung. Dieses steht im Zentrum der am Freitag präsentierten ersten Plakatkampagne zur Wien-Wahl. Der "echte Wiener" finde sich in der Stadt nicht mehr wieder, wurde dabei versichert. Hier trete die FPÖ als einziges Gegengewicht auf. Mit aktuellen Umfragen ist man zufrieden, die Blauen orten sogar einen Aufwärtstrend.

Im – wie es Kampagnenleiter Harald Vilimsky formulierte – "ersten Akt" der blauen Wahlkampagne setzt man auf zwei Sujets. "SPÖ, ÖVP und Grüne: Radikaler Islam. Dominik Nepp: Unser Daham" heißt es da etwa. Verschleierte Frauen sind auf den Plakaten genauso zu sehen wie Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und dessen Stellvertreterin Birgit Hebein (Grüne) inmitten türkischer Fahnen. Parteichef Dominik Nepp wird hingegen etwa gezeigt, wie er im trauten Kreis einer Familie Kuchen verteilt.

2015 noch nicht verdaut

"Unser Ziel ist es, dem Bürgermeister den Fehdehandschuh ins Gesicht zu werfen", sagte Vilimsky. Spitzenkandidat Nepp beklagte, dass sich Wien seit dem "Migrantenansturm" 2015, der von illegaler Zuwanderung geprägt gewesen sei, sehr verändert habe. Er höre etwa von Eltern, die Angst vor "Migrantenbanden" hätten, die "einheimische echte Wiener Kinder" angreifen würden. Man wolle dafür sorgen, dass die Wiener wieder "in Freiheit" leben könnten.

"Die Ausgangslage für die FPÖ ist freilich keine einfache", gestand Vilimsky ein. Allerdings zeichne sich ein "Aufwind" ab. Man sei in den Umfragen bei sechs Prozent gestartet und liege nun bei zwölf Prozent. Im Vergleich zur Wahl 2015 wäre das jedoch ein Absturz: Damals war man auf 30,79 Prozent gekommen.

Wollen auf Platz zwei

Doch die Freiheitliche sehen angesichts des "Wiedererstarkungsprozesses" sogar Chancen, mit der ÖVP – der Zugewinne prophezeit werden – um den zweiten Platz zu rittern, wie es am Freitag hieß. Für die Volkspartei setzte es Kritik, aber auch Lob. Man bedankte sich bei deren Wiener Obmann Gernot Blümel, der kürzlich in einem Interview befunden hatte, dass die FPÖ die richtigen Themen anspreche. Für Nepp stellt das eine klare Wahlempfehlung für die FPÖ dar. (APA, 28.8.2020)