Die Corona-Pandemie trifft den heimischen Tourismus hart.

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Die Corona-Pandemie trifft den heimischen Tourismus hart. Die Zahl der Übernachtungen in Österreich lag in der ersten Hälfte der Sommersaison (Mai bis Juli) mit 21,52 Millionen um 44,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau, wie die Statistik Austria am Freitag mitteilte. Ein Hauptgrund waren die coronabedingten Betriebsschließungen im Tourismus bis Ende Mai und Reisebeschränkungen.

Letztere sorgten vor allem für weniger Buchungen aus dem Ausland. Zumindest im Juli konnten dies aber österreichische Gäste (+15,2 Prozent) abfedern. Deshalb sehen die Zahlen in diesem Monat nicht ganz so schlimm aus. Hier wurde ein Nächtigungsminus von 17 Prozent gegenüber Juli 2019 verzeichnet.

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Minus 73,3 Prozent in Wien

Die Juli-Nächtigungszahlen zeigen aber auch die deutliche Schere zwischen Stadt und Land: Die Pandemie trifft vor allem die Stadt- und Tagungshotellerie, sie befinde sich "mit wenigen Ausnahmen noch immer in einer extrem schwierigen Situation", sagt WKO-Hotellerie-Obfrau Susanne Kraus-Winkle. Allein in Wien brach die Zahl der Nächtigungen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 73,3 Prozent ein, in der Stadt Salzburg um 49,5 Prozent.

Hoffnungsschimmer

Anders sieht es in Seengebieten und auf dem Land aus. Das Burgenland meldete sogar ein Plus von 4,1 Prozent. Hier ist Kraus-Winkle "froh, dass zumindest in einigen beliebten Feriendestinationen der Sommer so positiv begonnen hat". Dadurch lasse sich die coronabedingt verkürzte Sommersaison zumindest etwas besser verkraften.

Auch die Hoteliervereinigung (ÖHV) sieht in den Juli-Zahlen ein positives Signal. Trotzdem warnt ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer: "Wir fahren weiter auf Sicht, die Prognosen sind extrem kurzfristig. Wir sind noch lange nicht über den Berg." Man müsse weiterhin mit schwankenden, regional sinkenden Einnahmen rechnen. (ag, APA, 28.8.2020)