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Die "Louise Michel" fährt unter deutscher Flagge und offenbar mit einem Werk des Streetart-Künstlers Banksy an Bord: Einen Namen machte sich dieser mit gesellschaftskritischen und meist kontroversen Motiven, die oft überraschend auftauchen.

Foto: AP

Rund einen Tag nach den ersten Hilferufen der "Louise Michel" hat die italienische Küstenwache nach eigenen Angaben 49 Migranten von dem privaten Rettungsschiff im Mittelmeer aufgenommen. Ein von der Insel Lampedusa entsandtes Patrouillenschiff habe 32 Frauen, 13 Kinder und vier Männer an Bord genommen, teilte die Behörde am Samstagabend mit. Diese galten demnach als am stärksten gefährdet.

Auch das Rettungsschiff "Sea-Watch 4" Migranten von der "Louise Michel" aufgenommen. Wie Sea-Watch am Samstagabend twitterte, seien rund 150 Menschen auf das Schiff der Organisation gewechselt. Auf der "Sea-Watch 4" seien nun rund 350 Personen, "die so schnell wie möglich in einem sicheren Hafen an Land gelassen werden müssen."

Zuvor hatte die rund 30 Meter lange "Louise Michel" nach Angaben der Besatzung mehr als 200 Migranten an Bord. Aufgrund des überfüllten Decks und einer an der Seite ausgefahrenen Rettungsinsel sei das Schiff manövrierunfähig. Die zuständigen Behörden, darunter auch die italienische Küstenwache, hätten demnach zunächst seit Freitag nicht auf Hilferufe reagiert.

Ein Toter an Bord

Die unter deutscher Flagge fahrende "Louise Michel" befand sich am Samstag südöstlich von Lampedusa. An Bord befand sich auch ein Toter, mehrere Personen waren verletzt. Auch der Tote wurde laut einem Tweet von der italienischen Küstenwache geholt. Erst vor kurzem ist bekannt geworden, dass der geheimnisumwitterte Streetart-Künstler Banksy das Rettungsschiff unterstützt. "Er hat das Schiff finanziert und bemalt", hatte die Sprecherin einer Organisation am Freitag der Deutschen Presse-Agentur bestätigt. Wer der Besitzer des Schiffes ist, wollte die Sprecherin nicht sagen.

Streetart-Künstler Banksy bekennt sich zum Schiff

In einem neuen Video auf Instagram kritisierte Banksy den Umgang der EU mit Flüchtlingen auf dem Mittelmeer. "Wie die meisten Menschen, die es zu etwas in der Kunstwelt gebracht haben, habe ich eine Yacht gekauft, um auf dem Mittelmeer herumzukreuzen", ist mit ironischem Unterton in den Untertiteln des knapp einminütigen Videos zu lesen.

Der Zusammenschnitt zeigt Fotos und Videosequenzen, die unter anderem die "Louise Michel" und schwarze Migranten im Wasser zeigen. Auf dem rosa bemalten Schiff ist auf einer Schiffswand ein Kunstwerk Banksys zu sehen, das ein Mädchen mit Schwimmweste und einen herzförmigen Rettungsring zeigt. "Es ist ein Schiff der französischen Marine, das wir in ein Rettungsboot umgebaut haben, weil die EU-Behörden Notrufe von 'Nicht-Europäern' absichtlich ignorieren", hieß es.

Der geheimnisumwitterte Streetart-Künstler Banksy bekennt sich zur "Louise Michel": "Wie die meisten Menschen, die es zu etwas in der Kunstwelt gebracht haben, habe ich eine Yacht gekauft, um auf dem Mittelmeer herumzukreuzen", heißt es ironisch in den Untertiteln eines Instagram-Videos.

Im Video schlug Banksy auch einen ironischen Ton an. "Wie die meisten Menschen, die es zu etwas in der Kunstwelt gebracht haben, habe ich eine Yacht gekauft, um auf dem Mittelmeer herumzukreuzen", heißt es in den Untertiteln des Videos. Unterlegt ist es mit Fotos und Videosequenzen, die unter anderem die "Louise Michel" und schwarze Migranten im Wasser zeigen. Auf dem rosa bemalten Schiff ist auf einer Schiffswand ein Kunstwerk Banksys zu sehen, das ein Mädchen mit Schwimmweste und einem herzförmigen Rettungsring zeigt.

Das Video, das innerhalb von drei Stunden mehr als 1,3 Millionen Mal aufgerufen wurde, endet in Anlehnung an die Bewegung "Black Lives Matter" mit der Aufschrift: "All Black Lives Matter" (auf Deutsch: Alle schwarzen Leben zählen). (red, APA, 29.8.2020)