Amazon hat seinen eigenen Fitnesstracker präsentiert. Das "Halo"-Armband soll Googles Fitbit und Apples Smartwatch Konkurrenz machen. Neben einer klassischen Überwachung von Aktivitäten und Schlafrhythmen, geht das Armband jedoch einen Schritt weiter, es trackt nämlich auch die Emotionen des Trägers anhand seines Stimmprofils.

Kein Display: Amazons Fitnessarmband ist keine Smartwatch
Foto: Amazon

Amazons Fitnessarmband "Halo" sieht weniger nach einer Smartwatch, sondern eher nach einem klassischen Tracker aus, es hat nämlich kein Display. Dieses wurde ausgespart, um Nutzer weniger "abzulenken", schreibt Amazon. Die Funktionen des Trackers reichen von der Überwachung von Sportaktivitäten, Messung der Körpertemperatur bis hin zur Aufzeichnung des Tonfalls. Auf der zugehörigen App können Nutzer auf die gesammelten und analysierten Daten zugreifen.

Körperfettanteil durch Fotos

Der "Halo"-Service kostet im Monat 3,99 Dollar im Monat, wobei die ersten sechs Monate im Kaufpreis von 100 US-Dollar enthalten sind. Das Fitnesstracking-Produkt von Amazon soll in der Lage sein, den Körperfettanteil des Nutzers berechnen zu können. Benötigt wird hierfür lediglich ein Foto, das in der App aufgenommen werden kann. Mittels künstlicher Intelligenz erstellt Amazon ein 3D-Model des Körpers des Nutzers und kann folglich den Körperfettanteil und Problemzonen ermitteln.

Mittels künstlicher Intelligenz und Algorithmen soll "Halo" den Körperfettanteil anhand von Fotos erkennen können
Foto: Amazon

"Tone" kann Emotionen aufzeichnen

Auch kann "Halo" die Stimmung des Nutzers analysieren. Dafür erstellt es ein Stimmprofil des Trägers und zeichnet verschiedene Audioaufnahmen über den Tag verteilt auf. Laut Amazon könne das System den Ton der Stimme verschiedenen Emotionen zuordnen. Diese "Tone"-Funktion läuft im Hintergrund, möchte man eine Konversation analysieren, kann der Nutzer das Armband berühren, um ein Gespräch von bis zu 30 Minuten aufzunehmen. Die Aufzeichnung durch "Tone" ist optional und muss vom Nutzer zuerst bewilligt werden.

"Halo" kann auch die Launen des Trägers tracken
Foto: Amazon

Privatsphäre

Die vorgestellten Funktionen werfen berechtigte Privatsphärenbedenken auf. In einem Blogeintrag unterstreicht Amazon, dass die Aufnahmen der Stimme und des Körpers nur lokal auf dem Smartphone bearbeitet und nicht an Amazons Server übermittelt werden. Auch könne man sein Stimmenprofil jederzeit löschen und das Mikrofon direkt am Armband ausschalten.

Es stellt sich jedoch die Frage, was mit den Daten der Stimmanalyse und des Körperfettanteils passiert. In einem Bericht von Mashable sagte Amazon, man verwende die Gesundheitsdaten oder Informationen zur Stimmung der Nutzer nicht, um Einkaufsvorschläge zu erstellen.

Die Datenschutzerklärung von "Halo" äußert sich jedoch sehr wohl zur Datensammlung durch Amazon. Diese besagt etwa, dass Amazon "Information über Fitnessmetriken, Körperfettanteile, Demografie, Schlaf und Tonfall der Stimme" sammeln kann. Der Zweck wird jedoch nicht näher erläutert, es wird lediglich darauf verwiesen, dass die Daten Amazon dabei helfen würden, "den Halo-Service zu verbessern, um Funktionen und Inhalte bereitzustellen, die für Kunden am nützlichsten sind." (red, 29.08.2020)