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Eigentlich ist der Pangong Tso ein beliebtes Touristenziel. Er gehört aber auch zu dem zwischen Indien und China umstrittenen Gebiet.

Foto: AP Photo/Manish Swarup

Neu-Delhi – Zwischen China und Indien steigen in einem alten Grenzstreit die Spannungen wieder. Nach Darstellung Indiens brach China am Wochenende eine Vereinbarung zu dem heftig umstrittenen Gebiet im Himalaya. Es habe in der Nacht von Samstag auf Sonntag Truppenbewegungen der Chinesen gegeben, teilte die indische Armee am Montag mit. Damit sollten offenbar Fakten geschaffen werden. Indische Soldaten hätten dies jedoch vereitelt. China wies den Vorwurf der Grenzverletzung zurück. Die Soldaten an der Grenze zu Indien würden die "Kontrolllinie nie überschreiten", sagte ein Sprecher des Außenministeriums. Beide Seiten seien in Gesprächen, um die Situation zu klären, erklärten sowohl China als auch das indische Militär.

Zuletzt hatten sich Mitte Juni Truppen der beiden Länder stundenlange Zusammenstöße an der Grenze geliefert. Einige Soldaten stürzten in das eisige Wasser des Galwan-Flusses und starben. 20 indische Soldaten wurden getötet, China hat sich zu Verlusten nicht geäußert. Es war der schlimmste Grenzzwischenfall zwischen den beiden Ländern seit Jahrzehnten. Nach dem Zwischenfall verständigten sich die beiden Länder auf einen Abzug ihrer Truppen aus dem heftig umstrittenen Gebiet im Himalaya.

Regelmäßige Grenzübertritte

Indien und China hatten sich bereits 1962 einen kurzen Grenzkrieg geliefert. Die Streitigkeiten über den Grenzverlauf im Himalaya sind seither nicht beigelegt, zu kleineren Grenzübertritten kommt es regelmäßig. Zugrunde liegt der alte Grenzkonflikt zwischen den zwei asiatischen Giganten, die sich entlang ihrer etwa 3.500 Kilometer langen Grenze nicht in allen Abschnitten auf den genauen Verlauf einigen können.

Der Kampf um wertvolle Ressourcen und die Kontrolle über das Wasser der Region sind wichtige strategische Interessen. Aus dem Himalaya speisen sich etliche Megaflüsse Asiens. (APA, red, 31.8.2020)